Eine kurze Kindheit

Die Hitlerjugend bereitete die Jugendlichen schon früh auf ihre späteren Aufgaben als Soldaten vor. Marschieren, Exerzieren, Sport, Schießen, Lager aufbauen, all dies wurde ja schon rechtzeitig eingeübt. Die Propaganda verklärte den Heldentod und das Opfer für die "Volksgemeinschaft". Darauf wurden alle schon sehr früh eingeschworen. Auch der Umgang mit Gasmasken wurde schon von den Jüngsten eingeübt.

Die Kindheit endete früh

Im Krieg kamen viele Jugendliche dann als so genannte Flakhelfer zum Einsatz. Das bedeutete, sie standen an einem Flugabwehrgewehr und ihre Aufgabe bestand darin, feindliche Flugzeuge zu sichten und abzuschießen. Ab 1943 wurden alle Jugendlichen ab dem Alter von 16 und 17 Jahren zu diesen Diensten herangezogen, die Soldaten, die eigentlich dafür zuständig waren, kamen an die Front. Ein Jahr darauf, mussten schon die 15jährigen ran, die Kindheit währte während des Krieges nicht so lange.

Volkssturm

Jungr Männer ab 16 kamen beim Deutschen Volkssturm zum Einsatz, der im Oktober 1944 ins Leben gerufen wurde. Neben den jungen Männern sollten sich auch die älteren melden. Die Aufgaben umfassten Bauarbeiten und Sicherungsmaßnahmen, die meist in den jeweiligen Wohnorten stattfinden sollten. Im Volkssturm wurden somit alle die Männer erfasst, die bisher - aus verschiedenen Gründen - nicht eingezogen waren und nicht bei der Wehrmacht dienten. Während die älteren Jahrgänge dem Volkssturm durchaus skeptisch gegenüber standen, meldeten sich die Jüngeren oft freiwillig. Gemäß ihrer Ausbildung in der Hitlerjugend wollten sie jetzt fürs Vaterland kämpfen und ihren Teil zur Rettung beitragen.

Mädchen und Jungs kamen zum Einsatz

Doch nicht nur die jungen Männer kamen zum Einsatz, auch die Mädchen leisteten Hilfsdienste während des Krieges. Sie unterstützten z.B. die deutschen Truppen im Osten. Oder sie  taten Dienst als Erntehelferinnen oder als Krankenschwestern im Sanitätsdienst.

Viele Hitlerjungen waren stolz auf ihren Einsatz

Je länger der Krieg dauerte und je sinnloser er wurde, desto mehr Kinder kamen zum Einsatz, desto jünger wurden die, die sich noch opfern sollten. Und viele kleine Hitlerjungen waren sogar stolz darauf, dass sie für ihren Führer Adolf Hitler noch etwas tun konnten und wollten für ihn sterben. Zu lange hatte man sie dazu erzogen, dem Führer und Vaterland zu dienen. So war für viele die Kapitulation Deutschlands eine schlimme Sache, sie verstanden gar nichts und alles, was sie hatten, war zusammengebrochen.

Das Verbrechen an der Jugend, die ihre Kindheit verloren hatte, war ein weiteres schlimmes Verbrechen des NS-Staates.