Großfahndung nach der RAF

15. 1. - 15. 7. 1971

Fahndung nach der RAF 1971

Schon am 9. Oktober 1970 waren fünf Mitglieder der Rote Armee Fraktion verhaftet worden, als im Zusammenhang mit mehreren Banküberfällen nach ihnen gefahndet wurde.

Unter ihnen waren Horst Mahler, Irene Goergens und Ingrid Schubert. Im Dezember 1970 kam es zu weiteren Verhaftungen in Nürnberg.

Am 15. Januar 1971 wurden zwei Banken in Kassel und eine in Frankfurt überfallen.

Der harte Kern der Gruppe bestand aus Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Holger Meins, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe. Sie waren nach wie vor auf freiem Fuß.
 

Fahndung und Sonderkommission

Es wurde eine bundesweite Fahndung ausgelöst. Eine Sonderkommission Terrorismus wurde eingerichtet. Auch die Presse machte Jagd auf die "Baader-Bande" oder "Baader-Meinhof-Gruppe".
 

Theoretische Grundlage und Namensgebung der RAF

Am 5. Juni 1970 war im Untergrundblatt "Agit 883" eine Erklärung unter dem Titel "Die Rote Armee aufbauen!" erschienen.

Im April 1971 folgte mit dem "Konzept Stadtguerilla" die ausführlichere theoretische Grundlage der RAF. Verfasst wurden die Schriften von Ulrike Meinhof.

Erstmals tauchten hier der Name Rote Armee Fraktion und das Logo mit dem Schriftzug RAF und der Maschinenpistole auf.
 

Das erste Todesopfer

Am 15. Juli 1971 wurde das RAF-Mitglied Petra Schelm während einer Großfahndung in Norddeutschland erschossen. Sie war zusammen mit Werner Hoppe, ebenfalls bei der RAF, im Auto unterwegs.

Eine Straßensperre in Hamburg durchbrachen sie mit dem Wagen, woraufhin sie verfolgt und schließlich gestellt wurden. Beide flüchteten zu Fuß weiter.

Es kam zu einem Schusswechsel. Schelm wurde schließlich von einem Polizisten tödlich getroffen.
 

Kommando Petra Schelm

Die Gruppe ging 1972 dazu über, Bombenanschläge zu verüben. Zu dem ersten Anschlag auf das Hauptquartier des V. Corps der US-amerikanischen Streitkräfte in Frankfurt am Main bekannte sich das "Kommando Petra Schelm" der RAF.