Bündnis 90/die Grünen

Die Grünen - eine Protestpartei?

Die Partei Bündnis 90/ Die Grünen galt früher als Protestpartei. Sie gründete sich als Antwort auf die Atomenergie und die Zerstörung der Umwelt in den 1970er Jahren. Beides lehnte und lehnt dich Partei entschieden ab. Zudem entstand die Partei aus der Studentenbewegung sowie der Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Zur Zeit der Deutschen Teilung gab es zwei Parteien, die sich für den Umweltschutz stark machten: Die Grünen in der BRD und Bündnis 90 in der DDR. Im Jahr 1983 zogen die Grünen zum ersten Mal in den Bundestag ein. 1993 kam dann der Zusammenschluss mit der Schwesternpartei aus dem Osten Deutschlands. Seitdem heißt die Partei auch offiziell Bündnis 90 / Die Grünen. Inzwischen ist sie eine bewährte Partei in der deutschen Parteienlandschaft.

Welche bekannten Politiker*innen der Grünen gibt es? 

Einer der ersten bekannten Politiker*innen der Grünen war Joschka Fischer. Von 1985 bis 1987 war er der erste Landesminister in einer rot-grünen Koalition in Hessen. Zudem war er von 1998 bis 2005 Vizekanzler der Bundesrepublik und Bundesminister des Auswärtigen. 2011 wurde Winfried Kretschmann dann der erste grüne Ministerpräsident, und zwar in Baden-Württemberg. Weitere wichtige Grünen Politiker*innen sind Jürgen Trittin und Renate Künast. Jürgen Trittin war unter Gerhard Schröder von 1998 bis 2005 Bundesumweltminister. Zu dieser Zeit verhandelte er unter anderem zum Atomausstieg und führte das Einwegpfand ein. Renate Künast war von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ihr Ziel war es unter anderem, den Verbraucherschutz zu stärken.

Aktuelle Politiker*innen der Grünen

Außerdem solltest du Robert Habeck und Annalena Baerbock kennen. Robert Habek war von 2019 bis 2022 Co-Vorsitzender der Partei und ist seit Dezember 2021 Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Annalena Baerbock war die erste Kanzlerkandidatin der Grünen und trat in der Bundestagswahl 2021 an. Sie wurde zwar nicht Bundeskanzlerin, ist aber seit Dezember 2021 als Außenministerin tätig. 
Der aktuelle (Stand: Januar 2023) Bundesvorstand wurde 2022 auf einem digitalen Parteitag in Berlin gewählt. Die Vorsitzenden sind Ricarda Lang und Omid Nouripour.

Joschka Fischer
Winfried Kretschmann
Jürgen Trittin
Renate Künast
Robert Habeck
Annalena Baerbock
Omid Nouripour
Ricarda Lang

Was sind die parteipolitischen Ziele von Bündnis 90 / Die Grünen?

Das Programm der grünen Partei hat sich im Lauf der Zeit verändert. Zur Zeit ihrer Gründung stand die Partei gegen das etablierte System und damit auch die bekannten Parteien. 
In den 1980er Jahren vielen im Bundesprogramm insbesondere die Begriffe „ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei“. Basisdemokratisch meint, dass alle Entscheidungen in der Politik direkt von der Bevölkerung getroffen werden sollen. Die Parteimitglieder forderten damals, dass alle Atomkraftanlagen stillgelegt werden, dass die BRD entmilitarisiert wird und aus dem Verteidigungsbündnis NATO austritt. Die Ablehnung von militärischer Gewalt änderte sich, als die Partei den Militäreinsätzen im Kosovo und auch in Afghanistan zustimmte.

Grundwerte der Partei sind Ökologie, Selbstbestimmung, Gerechtigkeit, lebendige Demokratie, Gewaltfreiheit und Menschenrechte. In der Parteienlandschaft sind sie eher dem linken Flügel zuzuordnen. 
In jüngerer Zeit konnte die Partei ihren umwelt- und energiepolitischen Zielen auch im Zuge der Fridays for Future-Proteste Gehör verleihen. Mitglieder der Bündnis 90 / Die Grünen fordern eine Verkehrs- und Energiewende hin zu erneuerbaren Energien sowie die artgerechte Reform der Landwirtschaft. Der sozialen Ungleichheit soll durch einen höheren Mindestlohn und mehr Geld für Hartz IV-Empfangende entgegengewirkt werden. Reiche Menschen sollen nach ihren Vorstellungen zudem mehr Steuern zahlen als arme Menschen. 
Zudem setzt sich die Partei für eine multikulturelle Gesellschaft und die Gleichstellung der Geschlechter ein. Das zeigt sich zum Beispiel auch darin, dass die Partei laut Grundsatz immer sowohl von einem Mann als auch von einer Frau angeführt werden muss.