Flüchlingskrise

Was ist ein Asylantrag?

In einem so genannten Asylantrag müssen die Flüchtlinge nachweisen, dass sie berechtigt sind, hier in Deutschland Schutz zu finden. So einen Antrag kann der deutsche Staat dann ablehnen oder annehmen. Wird der Antrag abgelehnt, müssen die Flüchtlinge normalerweise in das Land zurück, aus dem sie kamen. Viele Flüchtlinge benötigen beim Ausfüllen des Antrags Hilfe.

Die Flüchtlingskrise 2015

Wenn wir von der Europäischen Flüchtlingskrise sprechen, geht es um die Jahre 2015 und 2016. In dieser Zeit stiegen die Zahlen der Menschen an, die in Europa und auch in Deutschland Schutz suchten. Da dies alle europäischen Länder betraf, sprechen wir eben von der Flüchtlingskrise in Europa. Die hohe Anzahl an Flüchtlingen, hatte Folgen für die europäische, aber auch die deutsche Gesellschaft. Welche Folgen waren dies?

Wer kam während der Flüchtlingskrise 2015 nach Deutschland?

Seit 2011 gab es in Syrien einen Krieg. Die Europäische Union - und so auch Deutschland als Mitglied der Europäischen Union - ist verpflichtet, Flüchtende zu unterstützen. Vor allem Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt werden, gilt dieser Schutz. Gleichzeitig sollen die Staaten überprüfen, ob dieser Schutz auch gerechtfertigt ist. Jeder Flüchtling muss einen Antrag ausfüllen. Diesen Antrag nennt man "Asylantrag".

Flüchtlingskrise EU: Immer mehr Menschen suchten Zuflucht

So der Normalfall. Doch 2015 kamen immer mehr Migrant*innen nach Europa. Wenn Leute sich auf den Weg machen, um in ein anderes Land zu "wandern", nennt man das Migration. Das leitet sich wieder vom lateinischen Wort "migrare" ab, das bedeutet nämlich "wandern". Im Jahr 2015 kamen sehr viel mehr Menschen nach Europa als in den Jahren zuvor im Durchschnitt. Es waren 1,3 Millionen. In der Zeit zwischen 2003 und 2013 waren es etwa 34.000 Asylbewerber*innen in Deutschland pro Jahr im Durchschnitt. 2014 stieg die Zahl auf 173.000. Die meisten Menschen kamen aus Syrien, aber auch aus dem Irak und aus Afghanistan. Sie flüchteten aus ihren Ländern über die so genannte Balkanroute. Sie kamen also über Griechenland, Nordmazedonien, Serbien und Ungarn nach Österreich.

Das Problem: Ungleiche Verteilung auf die europäischen Staaten

Das Problem war, dass die Flüchtlinge auf die einzelnen europäischen Staaten ungleich verteilt wurden. Die einzelnen Staaten stritten darüber, wer, wie viele der 1,3 Millionen aufnehmen könnte oder wollte. So gab es Länder, die möglichst gar keine Flüchtlinge aufnehmen wollten. Andere nahmen im Vergleich mehr Menschen auf. Ungarn und Polen wollten vor allem keine muslimischen Flüchtlinge aufnehmen . Vor allem die ungarische Regierung wollte nicht so viele Flüchtlinge. So begann Ungarn einen Grenzzaun zu Serbien zu bauen. Normalerweise gibt es eine Regel, dass Flüchtlinge in dem Land, in dem sie zuerst den Boden betreten, ihr Aufnahmeverfahren zu erwarten haben. Doch die meisten wollten gar nicht nach Ungarn.Sie strebten in andere europäische Länder. Viele wollten auch nach Deutschland kommen. Wir sprechen auch oft von der Europäischen Flüchtlingskrise.

Flüchtlinge 2015: “Wir schaffen das?!”

Auch Deutschland hat Flüchtlinge aufgenommen. Zu Beginn dieser Flüchtlingskrise 2015 waren auch noch viele Menschen bereit zu helfen und die Menschen auf der Flucht zu unterstützen. Am 21. August 2015 gab es die Entscheidung, dass Flüchtlinge, die aus Syrien kamen, nicht mehr abgewiesen werden dürfen. Auch wenn sie sich vorher schon in einem anderen Land aufgehalten hatten. So kam es am Ende auch zu einem immer wieder genannten Satz von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir schaffen das!". "In dieser Situation haben wir die Verpflichtung zu helfen.", sagte die Kanzlerin.

Kritik und Lob für "Wir schaffen das!"

Die einen fanden das sehr gut, die anderen so gar nicht. Diese Äußerung sollte später heftig diskutiert werden. Von Befürwortern und von Gegnern. So konnten am Ende viele Flüchtlinge, die an Ungarns Grenzen ausharrten, nach Deutschland kommen. Angela Merkel wollte damit eine Katastrophe verhindern. Das Problem bestand darin, dass viele dachten, sie könnten einfach mal so kommen. Das wurde ihr später immer wieder vorgehalten. Bis zum Sommer 2016 reisten 1,4 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland ein. Die Kritik bestand darin, dass der deutsche Staat nicht so genau wusste, wer denn da so alles gekommen ist.