Das Ende und die Auflösung der Sowjetunion

Auflösung der Sowjetunion

Zur Sowjetunion, die 1922 gegründet worden war, gehörten 15 Sowjetrepubliken. Offiziell hieß sie Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz auch UdSSR. Die größte dieser Republiken und das Kerngebiet der Sowjetunion war die Russische Sowjetrepublik.

Die Republiken sind: 1 Armenische SSR, 2 Aserbaidschanische SSR, 3 Weißrussische SSR, 4 Estnische SSR, 5 Georgische SSR, 6 Kasachische SSR, 7 Kirgisische SSR, 8 Lettische SSR, 9 Litauische SSR, 10 Moldauische SSR, 11 Russische SFSR, 12 Tadschikische SSR, 13 Turkmenische SSR, 14 Ukrainische SSR, 15 Usbekische SSR.

Die Russische Sowjetrepublik wurde als Russland (offiziell: Russische Föderation) Fortsetzerstaat der Sowjetunion, während die übrigen Sowjetrepubliken sich lösten und unabhängig wurden. Am 21. Dezember 1991 wurde die Auflösung der Sowjetunion vollzogen.
 

Wie kam es zum Zerfall der Sowjetunion?

Schon seit Beginn der 1980er Jahre ging es der Sowjetunion wirtschaftlich immer schlechter. Als Michail Gorbatschow 1985 neuer Staatschef wurde, läutete er umfassende Reformen ein (Glasnost und Perestroika). Er nahm Abstand von der Breschnew-Doktrin und sicherte so den anderen Staaten des Ostblocks Freiheit ihrer Entscheidungen zu. In Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Tschechoslowakei kam es zum politischen Umsturz. Die kommunistischen Regierungen mussten abtreten.

Der wirtschaftliche Niedergang der Sowjetunion wurde noch dadurch beschleunigt, dass die DDR im Juli 1990 die D-Mark einführte. Sie schied damit aus dem wirtschaftlichen Konstrukt des Ostblocks aus.
 

Unabhängigkeitsforderungen im Baltikum

Inzwischen forderten auch die drei baltischen Staaten, die ja als Sowjetrepubliken zur Sowjetunion gehörten, ihre Freiheit. Am 11. März 1990 erklärte sich Litauen für unabhängig von der Sowjetunion, am 4. Mai folgte Lettland, am 8. Mai Estland. Auch in Armenien, Georgien und Moldau gab es schon Bestrebungen, unabhängig zu werden.
 

Augustputsch

Ein neuer Unionsvertrag sollte die Sowjetunion 1991 retten. Er wurde jedoch nicht unterzeichnet, da es schon vorher, am 19. August, zu einem Putsch kam, dem Augustputsch. Eine Gruppe von Kommunisten versuchten, die Macht wiederzuerlangen. Sie versuchten Gorbatschow abzusetzen. Das gelang jedoch nicht.

Die Armee unterstützte den Putsch nicht und in der Bevölkerung gab es ebenfalls Proteste gegen den Putsch. Außerdem wandte sich auch Boris Jelzin gegen die Putschisten. Er war seit Juni 1991 Präsident der Russischen Teilrepublik.

So scheiterte der Putsch und führte schließlich noch schneller zur Auflösung der Sowjetunion. Der geplante Unionsvertrag, nach dem ein neuer Zusammenschluss mit mehr Rechten für die Teilrepubliken geplant war, wurde nicht mehr unterzeichnet.

Im Gegenteil erklärten nun alle Unionsrepubliken ihre Unabhängigkeit. In Abstimmungen des Volks wurde diese Unabhängigkeit bestätigt (Referendum).
 

Das Ende der Sowjetunion

Gorbatschow trat am 25. Dezember 1991 von seinem Amt als Präsident der Sowjetunion zurück. Am 26. Dezember 1991 wurde die Sowjetunion aufgelöst.

Boris Jelzin, der Präsident Russlands, ging gestärkt aus den Ereignissen hervor. Schon am 8. Dezember 1991 wurde in den Belowescher Vereinbarungen die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gegründet. Man wollte so einen gemeinsamen Wirtschaftsraum schaffen. Die baltischen Staaten traten ihr jedoch nicht bei und Georgien und die Ukraine traten 2009 bzw. 2018 wieder aus.

Die Russische Föderation, meist einfach Russland genannt, setzt die Staatlichkeit der Sowjetunion fort.
 

Wie es in Russland weiterging, erfährst du unter Russland nach dem Ende der Sowjetunion bis heute.