Wahl zum 3. Deutschen Reichstag

07.12.1924

Reichstagswahl 1924 - die zweite in diesem Jahr

Die SPD gewann bei der Wahl zum 3. Deutschen Reichstag stark hinzu, die radikalen Parteien links (KPD) und rechts (NSDAP) verloren Stimmen.

Innerhalb der Regierungsparteien waren die Konflikte zuvor zu groß geworden. Eine von Reichskanzler Wilhelm Marx angestrebte große Koalition mit SPD und DNVP kam nicht zustande. Darum hatte Marx im Oktober den Reichstag aufgelöst und Neuwahlen für Dezember angesetzt.
 

Ergebnisse der Reichstagswahlen im Dezember 1924

Die Stimmen verteilten sich wie folgt (vom höchsten Stimmanteil zum niedrigsten, am Schluss zusammengefasst die kleineren Sonstigen Parteien):
SPD    26 %
DNVP    20,5 %
Zentrum    13,6 %
DVP    10,1 %
KPD    8,9 %
DDP    6,3 %
BVP    3,7 %
NSDAP    3,0 %
Sonstige    7,5 %

Verteilt nach  ihrer Position von links nach rechts:
KPD    8,9 %
SPD    26  %
DDP    6,3 %
Zentrum    13,6 %
BVP     3,7 %
DVP    10,1 %
DNVP    20,5 %
NSDAP    3 %
 

Stabile Wirtschaft bremst den Zulauf zu den radikalen Parteien

Durch den Dawes-Plan flossen nun Kredite nach Deutschland. Das bedeutete wirtschaftlichen Aufschwung. Die Arbeitslosigkeit hatte zum Herbst hin deutlich abgenommen, die Löhne stiegen. Bei stabilen Lagen verlieren die radikalen Parteien an Zulauf – so war es auch hier.
 

Es regieren: Zentrum, BVP, DVP und DNVP

Die neue Regierung bildeten die Parteien Zentrum, BVP, DVP und DNVP, also ein bürgerlicher Mitte-Rechts-Block. Die DNVP war damit erstmals an einer Regierung beteiligt  - also eine eigentlich republikfeindliche Partei. Der parteilose Hans Luther, der der DVP nahestand, wurde neuer Reichskanzler, Stresemann blieb Außenminister.
 

Die Kanzler: Luther und Marx

Zwei Kanzler standen den vier Regierungen vor, die nach dieser 3. Reichstagswahl im Amt waren. Zwei Kabinette bildete Hans Luther, zwei Wilhelm Marx.