Auflösung des Reichstages 1933

01.02.1933

Auf Wunsch Hitlers löste Hindenburg den Reichstag am 1. Februar 1933 auf. Er setzte die Neuwahlen für den 5. März 1933 fest. Bekannt wurde die Antrittsrede Hitlers, in der er vorgab, die Verpflichtungen des Versailler Vertrages einzuhalten und  für Frieden und Völkerverständigung einzutreten. Er beteuerte, wie sehr ihm das Wohl ganz Europas am Herzen läge und spielte allen vor, er wäre ein wahrhafter Demokrat. Es folgten weitere Reden, die immer wieder Deutschlands Friedfertigkeit betonten.

Hitler betonte gegenüber dem Ausland seine Friedfertigkeit

Hitler wollte vor allem das Ausland täuschen, denn er benötigte eine gewisse Zeit, um seine Macht innenpolitisch zu festigen. Dafür konnte er keinen Widerstand aus dem Ausland gebrauchen. Nach innen betonte Hitler vor allem die Gefahr, die Deutschland durch den Bolschewismus drohe und dass er dagegen kämpfen wolle. Übrigens hat Hitler selbst nie eine Rede im Reichstagsgebäude gehalten. Hitler hielt seine Reden in der zum Parlament umfunktionierten Krolloper.

Was ist die Krolloper?

Die Krolloper war nur wenige 100 Meter vom Reichstagsgebäude entfernt und hier hatten die Nationalsozialisten den Ort für das Parlament eingerichtet. Der Reichstag war ja in Teilen durch den Reichstagsbrand zerstört. So wurde der Theatersaal zu einem Sitzungssaal umgebaut.

Was bedeutete die Auflösung des Reichstags

Nach der Auflösung des Reichtags hatten sich die Bedingungen für den folgenden Wahlkampf geändert. Parteien wie die KPD – die kommunistische Partei Deutschlands – konnten gar keinen Wahlkampf betreiben und waren quasi „kalt gestellt“. Ähnlich erging es auch den Sozialdemokraten. SA, SS und weitere Verbände übten erheblichen Druck aus und schufen ein Klima des Schreckens. Die Bedingungen entsprachen einem Wahlkampf in einer Diktatur. Versammlungen und Veröffentlichen waren verboten. Dieses Verbot war in der “Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat” begründet.