Beitritt der DDR zum Warschauer Pakt

14.05.1955

DDR im Warschauer Pakt

Dem Warschauer Pakt, dem militärischen Bündnis der Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion, trat auch die DDR bei seiner Gründung 1955 bei.

Am 14. Mai 1955 unterzeichneten die Sowjetunion, die DDR, Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei in Warschau den "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand". Kurz sprach man selbst vom Warschauer Vertrag. Es gab also acht Mitglieder im Warschauer Pakt. Albanien trat allerdings 1968 wieder aus.
 

Warschauer Pakt als Gegenstück zur NATO

Im Westen wurde das Militärbündnis der Ostblockstaaten meist als Warschauer Pakt bezeichnet. Er war als Gegengewicht zur NATO gedacht, dem Bündnis der westlichen Staaten, das 1949 gegründet worden war und dem die Bundesrepublik wenige Tage zuvor, am 9. Mai 1955, beigetreten war.

Die Truppen des Warschauer Pakts beendeten 1956 den Aufstand in Ungarn und 1968 den Prager Frühling. Albanien trat 1968 aus dem Pakt aus.
 

Warschauer Pakt unter Führung der Sowjetunion

Die kommunistischen Staaten rückten damit unter sowjetischer Führung noch enger zusammen. Die Sowjetunion sicherte sich im Warschauer Pakt zudem das Recht zur Stationierung ihrer Truppen in allen Mitgliedsstaaten und damit in Ost- und Mitteleuropa. In der DDR waren in der Folge bis zu 350.000 sowjetische Soldaten stationiert.
 

Sonderrolle der DDR

Die Armee der DDR stand als einzige vollständig (und nicht nur teilweise) unter dem Oberbefehl des Warschauer Paktes, dem Vereinigten Oberkommando. Im Beistandsfall (bei einem Angriff) war die DDR zudem an die Weisungen der Sowjetunion gebunden und durfte Umfang und Zeitpunkt der militärischen Hilfe nicht selbst bestimmen.
 

Was stand im Warschauer Vertrag?

In elf Artikeln sicherten sich die Mitgliedsstaaten zu, den Frieden bewahren zu wollen, sich aber im Falle eines Angriffs militärisch zu unterstützen. Ein Oberkommando sollte in diesem Fall die Kontrolle übernehmen. Dieses unterstand jedoch dem sowjetischen Generalstab. Die Sowjetunion sicherte sich also auch hier ihre Führungstrolle.

Am 1. Juli 1991 löste sich der Warschauer Pakt wieder auf. Die DDR war schon am 2. Oktober 1990 ausgetreten.