Der Volksaufstand in Ungarn

1945 wurde Ungarn von der Roten Armee befreit und am 10. Februar 1947 unabhängig. Doch die Sowjettruppen wollten nicht abziehen. So setzte sich der Kommunismus immer weiter in Ungarn durch, ohne dass Ungarn zunächst offiziell ein kommunistischer Staat gewesen wäre.

1948 wurde die Sozialdemokratische Partei Ungarns mit der Kommunistischen Partei zu einer Partei zusammengeführt. In der Folge gingen immer mehr Politiker der Opposition ins Ausland. Im August 1949 trat eine Verfassung in Kraft, die der Verfassung der Sowjetunion von 1936 sehr ähnelte.

Staatsterror in Ungarn

Mit dem Jahr 1952 begann in Ungarn eine Art von Staatsterror, als Mátyás Rákosi Ministerpräsident wurde und die Geschicke des Landes bestimmte. Er ging radikal gegen alle seine Gegner vor, steckte sie ins Gefängnis oder ließ sie ermorden. Viele Menschen litten unter der autoritären Staatsführung. Es gab keine Gerichtsverfahren, Menschen wurden einfach ins Lager gesteckt und es herrschte Willkür im Land. Außerdem verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation in Ungarn. Ungarn wurde zunehmend von der Sowjetunion auch wirtschaftlich abhängig.

Chruschtschow löste Stalin ab

Im März 1953 kam in der Sowjetunion Nikita Chruschtschow an die Macht, der mit der Schreckensherrschaft seines Vorgängers Stalin aufräumte und viele der stalinistischen Untaten verurteilte. Auch der ungarische Staatschef  Rákosi verlor Teile seiner Macht. Am 4. Juli 1953 übernahm  Imre Nagy die Präsidentschaft in Ungarn. Er verurteilte die Poliltik seines Vorgängers und brachte Ungarn auf den Weg zum wirtschaftlichen Erfolg. Doch lange dauerte seine Regierung nicht, 1955 wurde er schon wieder von Rákosi abgelöst.

Mehr Freiheit?

1956 verurteilte der sowjetische Parteichef Chruschtschow die Herrschaftsmethoden des Sowjetführers Stalin. Im gesamten Ostblock hoffte man auf  mehr Freiheit. So gingen polnische Arbeiter auf die Straße und forderten demokratische Regeln. Am 23. Oktober 1946 gingen auch in Ungarns Hauptstadt Budapest vor allem Studenten auf die Straße, um ebenfalls ein demokratisches Ungarn einzufordern. Außerdem wünschten sie ihren alten Staatschef Imre Nagy zurück, der sehr viel liberaler regiert hatte als der amtierende Rákosi. Aus der Demonstration wurde schließlich ein Aufstand des Volkes, den die ungarische Armee und Polizei unterstützten. Die sowjetischen Truppen in Ungarn konnten nicht eingreifen. Im Zuge des Aufstandes kam es zur Gründung von Arbeiter- und Revolutionsräten. Nagy plante freie Wahlen und erklärte am 1. November 1956 den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt.

Die Sowjetunion schlug zurück

Das war für die Sowjetunion eindeutig zu viel, denn den Warschauer Pakt durfte kein Staat verlassen, es sei denn die Sowjetunion wollte dies so. Am 4. November 1956 kam es zur Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn. Moskau ging mit aller Härte vor, Panzer und Flugzeuge kamen gegen die Menschenmassen zum Einsatz. Die Aufständischen waren hoffnungslos unterlegen. Sie kämpften zwei Wochen lang verzweifelt, bis der Aufstand Mitte November 1956 endgültig niedergeschlagen wurde. Imre Nagy wurde gemeinsam mit weiteren Aufständischen zum Tode verurteilt. Der neue Regierungschef János Kádár war wieder moskautreu.

Der Westen hatte zugeschaut. Obwohl man mit der ungarischen Bevölkerung litt, gab es keine politische Unterstützung. Allerdings fanden viele Flüchtlinge Aufnahme in der Bundesrepublik.