Häuserkampf in Hamburg an der Hafenstraße

September 1981 - Dezember 1987

Hausbesetzungen in Hamburg an der Hafenstraße

Im September 1981 besetzten Jugendliche zwölf leer stehende Häuser an der Hafenstraße in Hamburg-St. Pauli. Die Häuser gehörten der Wohnungsbaugesellschaft SAGA. Die Stadt hatte beschlossen, die im Verfall begriffenen Altbauten abzureißen.
 

Besetzer gegen Wohnungsbaugesellschaft

Im Frühjahr 1982 hängten die Bewohner ein Transparent aus dem Fenster. Darauf stand: "Besetzt - Ein Wohnhaus ist kein Abrisshaus".

Nun bemerkte die SAGA die Besetzungen und es kam zu ersten Auseinandersetzungen. So ließ die SAGA ein Erdgeschoss zumauern, woraufhin die Besetzer den Eingang der SAGA-Zentrale zumauerten.

Schließlich lenkte die SAGA ein, machte die Häuser winterfest und reparierte die Elektrik in den Häusern.
 

Mietverträge für 3 Jahre

Nach weiteren Auseinandersetzungen schloss die SAGA schließlich im November 1983 Mietverträge mit den Bewohnern ab. Sie sollten für 3 Jahre gelten.

Dass die Verträge mit "B. Setzer" unterschrieben wurden, bemerkte niemand... Miete und Strom wurden in den folgenden Jahren zum Teil nicht gezahlt.

Die Behörden verdächtigten die Bewohner, Personen aus dem Umfeld der Rote Armee Fraktion zu beherbergen. Das konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
 

Und danach?

Im Dezember 1986 demonstrierten 12.000 Menschen für eine Verlängerung der bald auslaufenden Mietverträge und den Erhalt der Gebäude.

Nach monatelangen Verhandlungen bürgte Hamburgs Bürgermeister Klaus von Dohnanyi mit seinem Amt für die Durchsetzung eines neuen Pachtvertrages. So wurde schließlich im November 1987 ein neuer Vertrag unterzeichnet, nachdem alle aufgestellten Barrikaden entfernt worden waren.

1995 wurde eine Genossenschaft gegründet und die Stadt Hamburg verkaufte elf Häuser an diese. Die Häuser wurden anschließend saniert.