Fast Food in den 50ern?

Bis zur Mitte der 50er Jahren bestand bei vielen Menschen ein großer Nachholbedarf, sich nach den kargen Kriegsjahren endlich wieder satt essen zu dürfen. Man kochte, was so ging, die Küche sollte warm und vor allem reichhaltig sein. Doch nach einer Zeit war man der großen Mengen schon wieder überdrüssig und das Bedürfnis nach einem Essen, das schnell ging, wuchs.

Fast Food in den 50er?

So sehnten sich viele nach einem einfachen und schnellen Essen. Und das erkannte ein gewisser Friedrich Jahn, der aus Österreich stammte. Viele Frauen hatten keine Lust mehr darauf, dauernd in der Küche zu stehen und zu kochen. Friedrich Jahn eröffnete ein Restaurant, das zuerst "Linzer Stüberl" hieß und an seine Heimat Österreich erinnern sollte. Am liebsten kochte man dort eine Hühnersuppe. Aber die Leute wünschten sich das Huhn einfach mal anders zubereitet und nicht nur in einer Suppe verkocht. So kam der findige Geschäftsmann auf die Idee, das Huhn zu grillen und heraus kam das "Grillhendl", was nichts anderes ist als ein Huhn vom Grill. Da er ja aus Österreich stammte, nannte er sein Restaurant dann "Wienerwald", denn Wien ist ja, wie du sicher weißt, die Hauptstadt von Österreich. Bald gab es immer mehr Wienerwald-Restaurants in ganz Deutschland und auch in Österreich. In der DDR zog man nach und erfand den Broiler.

Heute bleibt die Küche kalt - DER Werbespruch der 50er

Heute gibt es unzählige Ketten, die vom Hamburger über Pizza bis zu Sushi alles Mögliche anbieten, doch damals war die Idee des Friedrich Jahn eine Besonderheit. Den Spruch „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“, kannte jeder. Frag mal deine Eltern oder Großeltern. Die Preise waren für viele erschwinglich und wenn sich vorher keiner leisten konnte, "auswärts" zu essen, so war dieser kleine Luxus jetzt für viele möglich.