Was war der Morgenthau-Plan?

Was war der Morgenthau-Plan?

Mit dem Morgentau am frühen Morgen hatte der Morgenthau-Plan nichts zu tun. Henry M. Morgenthau war im Jahr 1944 - also noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges - amerikanischer Finanzminister. Wäre es nach ihm gegangen, so hätte sich Deutschland nach dem Krieg nie wieder so richtig wirtschaftlich erholt.

Deutschland sollte zum Agrarstaat werden

Henry Morgenthau plante nämlich, Deutschland zu einem Agrarstaat zu machen. Was sollte dies konkret bedeuten? Die Industrie des Landes sollte abgeschafft und die Landwirtschaft zur wichtigsten Einkommensquelle der Bevölkerung werden. Angelegt war der Plan auf 20 Jahre.

Warum gab es den Morgenthau-Plan?

Die Schrecken und das Leid, das Deutschland unter den Nationalsozialisten angerichtet hatte, waren Ende 1944 noch ganz nahe. Zu diesem Zeitpunkt war auch noch lange nicht klar, wie es weitergehen sollte.

So setzte man zunächst alles daran, Deutschland für die Zukunft "unschädlich" zu machen. Von deutschem Boden sollte nie wieder ein Krieg ausgehen können. Am sichersten fühlten sich die Alliierten damit, wenn es in Deutschland keine Industrie mehr gab. So konnten zum einen keine Waffen mehr hergestellt werden, zum anderen würde Deutschland ohne Industrie niemals mehr wirtschaftlich so erstarken, um einen Krieg führen zu können.

Doch der Plan wurde bald wieder verworfen

Der Morgenthau-Plan wurde allerdings noch 1944 wieder verworfen und kam niemals zur Anwendung. Im Laufe der Zeit erkannten die Amerikaner, dass ein wirtschaftlich völlig geschwächtes Deutschland dem Gleichgewicht der Mächte in Europa nicht gut tun würde und kamen von diesem Plan ab.