Preise und Auszeichnungen

Auszeichnungen in der DDR

Auszeichnungen für vorbildliches Verhalten oder geleistete Dienste für die Gesellschaft und den Staat galten in der DDR als ein Mittel, die Bürger zu mehr Leistung anzuspornen und sich ihrer Verbundenheit zu versichern. Die vergebenen Orden und Abzeichen standen auch für die vom Staat vertretenen Werte. Die Auszeichnungen und Ehrungen wurden in feierlichem Rahmen vorgenommen und so auch öffentlich wahrgenommen.
 

Orden in der DDR

Bei ihrer Gründung schuf sich die DDR eine eigene Auszeichnungskultur  mit vielen Orden, die sie verlieh. Sie orientierte sich dabei wie bei vielen anderen Dingen an ihrem Vorbild, der Sowjetunion. Ausgezeichnet wurden sowohl militärische als auch zivile (bürgerliche) Verdienste. Schon 1965 gab es mehr als einhundert Stiftungen von Preisen und Auszeichnungen.

Zum Ende der DDR existierten dann 142 staatliche und mehr als 10.000 gesellschaftliche Auszeichnungen! Häufig gab es neben einer Medaille und Urkunde auch ein Preisgeld. Rund 40 Millionen Mark kostete die DDR ihr Auszeichnungswesen pro Jahr.
 

Nationalpreis der DDR

Eine ganz besondere Auszeichnung war der Nationalpreis der DDR. Er wurde an Wissenschaftler und Künstler verliehen, die sich besonders für die DDR verdient gemacht hatten. Die Verleihung erfolgte immer am 7. Oktober, dem Nationalfeiertag der DDR. Nicht nur einzelne Personen konnten damit ausgezeichnet werden, sondern auch ganze Gruppen wie Forscherkollektive. Der Nationalpreis wurde in drei Klassen verliehen, die mit unterschiedlich hohen Geldpreisen verbunden waren: 25.000, 50.000 oder 100.000 Mark.
 

Staatliche und nichtstaatliche Auszeichnungen in der DDR

Nahezu alle gesellschaftlichen Lebensbereiche wurden durch das staatliche Auszeichnungswesen abgedeckt. Hinzu kamen Orden und Abzeichen von nichtstaatlichen Stellen wie Betrieben, Organisationen oder Parteien.
 

Anreiz?

Die vielen Auszeichnungen sollten andere dazu bringen, sich ebenso für die sozialistische Gesellschaft einzubringen. Doch das Ziel, anderen Anreiz zu bieten, den "Ausgezeichneten" nachzueifern, wurde nicht immer erfüllt: Weil es in der DDR einfach so viele Orden gab, verloren sie nämlich auch an ideellem Wert.
 

Beispiele für DDR-Orden: Held der DDR und Held der Arbeit

Der höchste Ehrentitel war der "Held der DDR", andere z. B. der "Held der Arbeit", "Meister des Sports" oder "Aktivist der sozialistischen Arbeit". Kinder und Jugendliche konnten z. B. für besondere schulische Leistungen das Abzeichen "Für gute Arbeit in der Schule" erhalten. Wer sich bei den Jungen Pionieren besonders engagiert hatte, bekam das "Thälmannabzeichen".