Interflug

Interflug - die Fluggesellschaft der DDR

Für die 1926 gegründete Linienfluggesellschaft Deutsche Luft Hansa hatte man sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik die Namensrechte gesichert. Für 30.000 DM hatte man im September 1954 alle Markenrechte gekauft, inklusive des Kranich-Logos.
 

Deutsche Lufthansa der DDR und Zentralflughafen

Dennoch wurde auch in der DDR 1955 eine "Deutsche Lufthansa" gegründet. Zeitgleich wurde der Flughafen Berlin-Schönefeld zum Zentralflughafen der DDR ausgebaut. Als Flugzeuge setzte man in der Sowjetunion gefertigte Maschinen ein, z. B. die Iljuschin Il-14 und Il-18.
 

Linienflugverkehr

1956 startete der Linienverkehr. Zunächst wurde die Linie Berlin - Warschau eröffnet, dann folgte der Messeflugverkehr zwischen Berlin und Leipzig. Bald ging es auch nach Prag, Budapest, Sofia, Bukarest, Vilnius und Moskau.
 

Interflug

Wegen des bestehenden Namensproblems beschloss man 1958 vorsorglich die Fluggesellschaft Interflug zu gründen. Sie sollte zunächst für Charterflüge zuständig sein.

Ein bevorstehender Prozess wegen der Namensführung Anfang der 1960er Jahre hatte für die DDR offenkundig keine Aussicht auf Erfolg. So legte man 1963 beide Gesellschaften unter dem Namen Interflug zusammen.
 

Zeitalter des Düsenjets

1968 kaufte die Interflug die Tupolew Tu-134. Damit begann in der DDR die Zeit des Düsenflugzeugs. Nachteile der Tu-134 waren hohe Betriebskosten durch großen Treibstoffverbrauch sowie eine hohe Lärmbelästigung. 1970 wurden vermehrt die neuen Iljuschin Il-62 eingeführt.

In den 1980er Jahren schloss man ein Abkommen mit der Westfirma Airbus. 1989 wurden die ersten A310 an Interflug geliefert, sodass nun, kurz vor dem Ende der DDR, endlich moderne Flugzeuge für den Flugverkehr zur Verfügung standen. Noch im August 1989 wurde der erste Flugbetrieb in die Bundesrepublik aufgenommen. Die Linie Leipzig/Halle - Düsseldorf wurde zweimal wöchentlich bedient, abwechselnd von der Lufthansa und Interflug.
 

Das Streckennetz wird größer

Stark ausgebaut wurde nun das Streckennetz. Flog man bisher vor allem in die sozialistischen Länder, ging es nun auch in den Nahen Osten und nach Nordafrika, aber auch nach Skandinavien, Belgien oder Österreich. Die innerdeutsche Grenze durfte nicht überflogen werden.
 

Wer flog denn da mit Interflug?

Ins Ausland war das Fluggastaufkommen in der DDR tatsächlich gering. DDR-Bürger konnten mit einem Visum in Urlaub fliegen, z. B. nach Bulgarien. Dann gab es natürlich auch Geschäftsreisende und Politiker, die ins Ausland fliegen mussten.

Wirtschaftlich war der Flugbetrieb nicht. Das galt noch mehr für den Inlandsflugverkehr. Der wurde 1980 schließlich sogar ganz eingestellt.