Die Befreiung vom Korsett

Das Korsett engte die Frauen ein

Während sich viele Frauen Ende des 19. Jahrhunderts noch in enge Korsetts zwängten, um den Modevorstellungen ihrer Zeit zu entsprechen, kam man ab 1900 von diesen Zwängen etwas ab. Es war unbestritten, dass das enge Korsett die Frauen schädigte, aber trotzdem haben sich die Frauen aufgrund des gängigen Schönheitsideals, das schlanke Taillen bevorzugte, lange in Korsetts gezwängt. Was ist eigentlich ein Korsett? Ein Korsett ist ein Mieder aus festen Stäbchen. Durch Gummis oder auch eine bestimmte Art von Schnürung wurde der Körper in eine bestimmte Form gebracht.

Brust raus, Bauch rein!

Während ein Korsett um 1890 den Frauen besonders schlanke Taillen schaffen sollte, kam es um 1900 zu einer neuen Korsettform, das man S-Korsett nannte. Vielleicht kennst du den Spruch "Brust raus und Bauch rein", und genau so eine Haltung wurde durch das Korsett künstlich erzeugt. Auch dies war nicht gesund und hinderte die Frauen an jeglicher Beweglichkeit. Ärzte erkannten schon früh, wie schädlich das Korsett sich auf die Gesundheit von Frauen auswirkte und wiesen auch darauf hin. Trotzdem hielt man weiterhin am Korsett fest, egal wie sich die Ärzte äußerten. 

Den Mädchen blieb oft genug die Luft weg

Das Korsett schnürte die inneren Organe ein, viele Mädchen, die Korsett trugen, das waren damals schon manchmal mit zwölf Jahren, fielen in Ohnmacht, einfach weil ihnen im wahren Sinne des Wortes "die Luft wegblieb". Deshalb liest man auch in vielen Romanen der Zeit von jungen Damen, die in Ohnmacht fielen. Und dies passierte gar nicht mal so selten. In einem engen Korsett konnte eine Frau höchstens sittsam auf dem Stuhl sitzen und Tee trinken oder dem Personal Befehle erteilen. Mit Aufkommen der Frauenbewegung wollten die Frauen sich dann auch vom Korsett befreien. Wer konnte damit schon einen Beruf ausübern? Im Laufe des Ersten Weltkrieges fing man dann an, völlig auf das Korsett zu verzichten.