Winterhilfswerk oder: Wozu gab es Eintopfsonntage?

Winterhilfswerk oder Winterhilfe

Auch das so genannte Winterhilfswerk war eine Einrichtung, die von der Propagada der Nationalsozialisten gefördert wurde. Es sollte die Folgen der Arbeitslosigkeit und der Armut beseitigen. Damit wollten die Nationalsozialisten zeigen, wie ernst sie das Leid der Menschen nahmen und wie viel sie dagegen unternahmen.

Einnahmen durch den Verkauf von Abzeichen

Gegründet wurde das Winterhilfswerk NS, das auch "Winterhilfe" genannt wurde, im September 1933. Es führte im Winter Sammlungen  für arme Leute durch und wuchs sehr schnell zu einer wichtigen sozialen Organisation, wenn nicht sogar zur wichtigsten. Die Einnahmen des Winterhilfswerks wurden zum einen Teil durch den Verkauf von Abzeichen, aber auch durch Spenden erzielt. Während die Gewinne in den ersten Jahren ab 1933 noch der Unterstützung von Armen und Obdachlosen dienten, wurden während des Zweiten Weltkriegs die Spenden mehr und mehr für Menschen eingesetzt, die durch den Krieg hilfsbedürftig waren. Allerdings gab es dann immer weniger Spender, weil eben sehr viele Menschen mittlerweile nichts mehr hatten, das sie hätten spenden können. Juden wurden von den Hilfen ausgeschlossen, denn die Nationalsozialisten legten genau fest, wer hilfsbedürftig sei. 

Der Druck, etwas zu spenden, war groß. Es lief die gesamte Propagandamaschine an und die Menschen wurden immer wieder aufgefordert, etwas zu spenden. Wer nicht spendete, wurde schon fast als "Volksverräter" abgestempelt.

Was war ein Eintopfsonntag?

Eine bekannte Aktion war der so genannte Eintopfsonntag. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, an einem Sonntag nur Eintopf zu kochen. Das Geld, das hierbei eingespart wurde, floss in die Kassen des Hilfswerks.

Die Volkswohlfahrt diente der Volksgesundheit und Volksgemeinschaft

In enger Verbindung mit dem Winterhilfswerk stand die Volkswohlfahrt, abgekürzt NSV. Auch diese Einrichtung diente in erster Linie der nationalsozialistischen Propaganda. In den Mittelpunkt der Aufgaben rückte die Gesundheitsvorsorge.
Vorsorgeuntersuchungen wurden unterstützt und die medizinische Versorgung verbessert. Juden konnten allerdings nicht auf diese Fürsorge hoffen, denn sie diente in erster Linie der Verbesserung der Volksgemeinschaft, die sich über die Rasse definierte. Und Juden zählten die Nazis nicht zur Volksgemeinschaft.