Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda

Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda nannte man schlicht Propagandaministerium. Es war sehr wichtig und wurde schon Mitte März 1933 - also kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten - errichtet.

Das Propagandaministerium steuerte die öffentliche Meinung

Das Propagandaministerium stand unter der Leitung von Joseph Goebbels, der zum Reichsleiter für Propaganda ernannt wurde. Was waren die Aufgaben des Propagandaministeriums? Es legte fest, welche Nachrichten im Radio gesendet wurden, welche Informationen in der Zeitung zu lesen waren oder welche Filme gezeigt und Bücher veröffentlicht wurden. Damit lenkte das Propagandaministerium die öffentliche Meinung und beeinflusste das Denken und Handeln vieler Menschen. 

Nicht nur Presse, Rundfunk, Film und Theater wurden kontrolliert, der gesamte Bereich der Kunst unterstand dem Propagandaministerium. Auch Feiertage und Staatsfeiern wurden durch das Propagandaministerium geplant.

Seit 1933 gab es 13 Landesstellen und weitere 18 Nebenstellen des Propagandaministeriums im Deutschen Reich. Abteilung III war die Rundfunkabteilung, deren Bedeutung Goebbels schon recht früh erkannt hatte. Vor allem der Rundfunk wurde als Mittel eingesetzt, die Massen zu beeinflussen.

Die gesamte Berichterstattung in der Presse war einzig darauf hin ausgerichtet, die nationalsozialistische Gesinnung so weit wie möglich zu verbreiten. Da es kaum möglich gewesen ist, andere Informationen zu erhalten - zumindest nicht über die Presse - war die Beeinflussung der Menschen groß.

Alternativen wie das Internet gab es ja nicht. Uns tauchten oft genug auch in den damals aktuellen Medien „Fake News“ auf, also Meldungen die schlicht falsch waren, verändert oder entstellt. Hetzkampagnen gegen bestimmte Gruppen wie z.B. Bürgerinnen und Bürgern jüdischen Glaubens oder gegen politisch Andersdenkende waren an der Tagesordnung. So war es für viele Leute schwer, sich Informationen zu holen, die der Wahrheit entsprachen. Die Presse war ja gleichgeschaltet. Nachrichten aus dem Ausland durften nicht gehört werden, während des Krieges erwarteten die Hörer von so genannten Feindsendern harte Strafen.