Heinrich Lübke bleibt Bundespräsident

01.07.1964

Zweite Amtszeit für Bundespräsident Lübke

Heinrich Lübke (CDU) war seit 1959 Bundespräsident. Im Hinblick auf eine mögliche Große Koalition nach der nächsten Bundestagswahl 1965 unterstützte auch die SPD den Kandidaten Lübke, während die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellte. Lübke wurde jedoch mit 710 Stimmen und damit einer Mehrheit von 68 Prozent gewählt.

Gesundheitliche Probleme

In seiner zweiten Amtszeit litt Lübke schon an einer Krankheit namens Zerebralsklerose. Dadurch kam es häufig zu Versprechern oder Gedächtnisproblemen. So wusste er zum Beispiel einmal nicht, in welcher Stadt er überhaupt war.

Allerdings wurden ihm auch peinliche Redewendungen unterstellt, die er so nie gesagt hatte und von Zeitschriften erfunden worden waren. Dazu gehört auch equal goes it loose, das Lübke angeblich gesagt haben soll, als er "Gleich geht es los" meinte.

Zum 30. Juni 1969 verzichtete Lübke auf sein Amt. Dabei haben seine Gesundheitsprobleme wohl ebenso eine Rolle gespielt wie seine in den Medien diskutierte Rolle im Nationalsozialismus. Lübke wollte das Amt aus dem bevorstehenden Wahlkampf zur Bundestagswahl im September 1969 heraushalten.