Die Kleinbildkamera: Handlich und schnell

Die Kleinbildkamera

Erste Fotografien hatte es im 19. Jahrhundert gegeben. Die Kameras waren aber noch sehr unhandlich. Nach ihrem Aufnahmeformat hießen sie Großbildkameras. Sie mussten auf einem Stativ stehen und benutzten schwere Platten.
 

Der 35-mm-Film

1924 kam die erste Kleinbildkamera auf den Markt. Sie benutzte nicht nur den handlichen Rollfilm, auf den mehrere Aufnahmen hintereinander fotografiert werden konnten anstatt immer nur eine, sondern vor allem ein neues Filmformat: Der Filmstreifen war 35 mm breit. Danach wird dieser Film auch 35-mm-Film genannt.

Er wurde schon vorher für bewegte Bilder benutzt, also für den Kinofilm. Seine Entdeckung für den Fotoapparat eröffnete neue Möglichkeiten.
 

Die Kamera dazu: Leica I

Die erste Kamera, die diesen 35-mm-Film benutzte, wurde von Oscar Barnack für die Firma Leitz entwickelt. Deren Kameras hießen Leica. Barnack war nicht nur Entwicklungschef bei Leitz, sondern fotografierte auch gerne. Weil er Asthma hatte und deswegen die großen Kameras nur schwer tragen konnte, entwickelte er zu Hause eine neue handliche Kleinbildkamera.

Er benutzte dafür ein Belichtungsprobengerät für Kinofilm. Das war schon 1914, doch der Krieg beendete die weitere Entwicklung zunächst. Erst ab 1924 wurde sie dann in Serie gefertigt und 1925 der Öffentlichkeit vorgestellt, und zwar auf der Leipziger Frühjahrsmesse. 1000 Kameras werden im ersten Jahr schon hergestellt.
 

Neue Möglichkeiten durch die neue Kleinbildkamera

Mit der Kleinbildkamera entstanden plötzlich ganz neue Möglichkeiten der Fotografie. Man konnte nun Schnappschüsse machen. Vor allem Reporter waren nun plötzlich in der Lage, mit der Kamera in der Hand schnell zu reagieren.

1932 gab es mit der Leica II weitere Neuerungen: das Objektiv ließ sich nun wechseln, es gab einen eingebauten Sucher und einen Entfernungsmesser. Weltweit gab es nun schon 90.000 Kleinbildkameras.