Entdeckung des Insulins

Wer ist der Entdecker des Insulins?

Insulin benötigt man, um die Zuckerkrankheit zu behandeln. Das wusste man aber lange nicht. 1921 wurde das Insulin schließlich entdeckt.

Die Zuckerkrankheit wird auch Diabetes mellitus genannt. Es gibt verschiedene Formen. Sie kann auch schon bei Kindern auftreten. Dann hat man immer Durst, weil der Blutzuckerspiegel zu hoch ist.

Bei einem gesunden Menschen schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieser Stoff regelt also den Zuckergehalt des Blutes. Wer heute Diabetes hat, kann gut behandelt werden: Er spritzt sich das Insulin einfach in die Haut.

Als man das Insulin noch nicht kannte, war die Behandlung viel schwieriger. Die meisten Patienten magerten extrem ab und starben schließlich.
 

Die Erforschung bis zum 19. Jahrhundert

Die Zuckerkrankheit war schon lange bekannt. Man wusste seit dem 18. Jahrhundert auch, dass die Krankheit etwas mit der Bauchspeicheldrüse zu tun haben musste.

Im 19. Jahrhundert entdeckte man bestimmte Zellen innerhalb der Bauchspeicheldrüse, wusste aber nicht, welche Funktion diese hatten. Diese Zellen bilden "Inseln" in der Bauchspeicheldrüse.
 

Wer entdeckte das Insulin?

Frederick Banting war ein kanadischer Arzt, der nach einer Heilmethode für die Zuckerkrankheit suchte. Er bat John McLeod um Hilfe. Der war Leiter der Physiologie an der Universität in Toronto. Er stellte Banting ein Labor, mehrere Versuchshunde und einen Assistenten, den Studenten Charles Best, zur Verfügung.

Am 27. Juli 1921 gelang es den beiden, Insulin aus der Bauchspeicheldrüse zu lösen. Zunächst behandelte man einen zuckerkranken Hund damit – und siehe da, der Hund blieb am Leben. Es gab also mehrere Erfinder des Insulins. Auch James Collip war noch beteiligt.
 

Insulin wird Medizin

Der 5-jährige Ted Ryder war 1922 einer der ersten zwölf Patienten, die mit Insulin behandelte werden konnten. Ted wog zu Beginn der Behandlung nur noch 12 Kilogramm.

Innerhalb von wenigen Monaten nach Beginn der Behandlung mit Insulin war Ted wieder voll auf dem Damm. Er schrieb in einem Brief an Banting: "Lieber Dr. Banting, ich wünschte Sie könnten kommen, um mich zu sehen. Ich bin jetzt ein dicker Junge und ich fühle mich gut. Ich kann auf einen Baum klettern. …Viele liebe Grüße von Teddy Ryder". Ted wurde 76 Jahre alt!
 

Der Name Insulin

Banting und Best nannten den gewonnenen Stoff zunächst "Isletin", dann wurde es Insulin genannt. Der Name bezieht sich auf die "Inselzellen", in denen es in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird: insula ist Latein und bedeutet Insel.

Das erste als Medikament erhältliche Insulin kam 1923 in Amerika und im gleichen Jahr noch in Europa auf den Markt. Endlich gab es ein Heilmittel gegen Diabetes!
 

Die Anerkennung der Insulin-Entdecker

Banting erhielt 1923 zusammen mit John McLeod den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung des Insulins. Banting fand das ungerecht und teilte seinen Preis mit Charles Best, woraufhin Mc Leod seinen Preis mit James Collip teilte, der ebenfalls zum Forscherteam gehört hatte. Die Anerkennung gehört allen vieren.