Währungsreform 1923

15.11.1923

Währungsreform soll Inflation stoppen

1923 wurde in Deutschland eien Währungsreform beschlossen. Denn schon seit 1914 gab es in der Weimarer Republik eine hohe Inflation. Das Geld verlor immer mehr an Kaufkraft. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde das nicht besser, sondern noch viel schlimmer. Denn nun musste Deutschland hohe Reparationen zahlen. Der Staat druckte immer mehr Geld. Die Inflation wurde zur Hyperinflation. Löhne und Preise explodierten.

1923 kostete ein Brot zum Beispiel 2  Millionen Mark. Außerdem konnte Deutschland seine Reparationszahlungen 1923 gar nicht mehr zahlen. Frankreich besetzte das Ruhrgebiet, die Arbeiter streikten, der Staat zahlte aber weiter die Löhne. Das verschärfte die Lage nochmals. Welche Lösung gab es, die Inflation zu stoppen? Eine Währungsreform musste her!
 

Die Währungsreform 1923

1923 wurde eine Währungsreform beschlossen. Die Rentenmark wurde eingeführt. Eine neue Rentenmark entsprach dadurch 1 Billion Mark. 12 Nullen wurden gestrichen: 1.000.000.000.000 M (Mark)  wurde zu 1 RM (Rentenmark). Außerdem wurde dafür die Deutsche Rentenbank gegründet.

Für die Währungsreform eingesetzt hatte sich Gustav Stresemann. Er war seit August 1923 Reichskanzler. Er hatte auch schon Ende September den Ruhrkampf beendet, also den passiven Widerstand im Ruhrgebiet, wodurch der Staat hier nicht mehr Löhne auszahlen musste, ohne dass dafür gearbeitet wurde.

Die Währung konnte nicht, wie zuvor die Goldmark der Kaiserzeit, mit Gold abgesichert werden. Denn die Reichsbank besaß zu wenig Gold. Darum suchte man nach etwas anderem, das im Wert beständig war. Das waren Sachwerte, nämlich Gebäude und Grundstücke. Die gehörten der Landwirtschaft, der Industrie, dem Handel oder anderen Gewerbetreibenden. Diese Immobilien wurden nun zwangsweise mit Hypotheken belastet. Dafür wurden Rentenbriefe ausgegeben. Diese Rentenpapiere  hatten einen Wert von 3,2 Milliarden Rentenmark. Weil sich alles nun beruhigte, sprach man sogar vom "Wunder der Rentenmark".
 

Verlierer der Währungsreform

Für die Bürger und für den Staat war die Rentenreform ein Segen. Der Staat war wieder zahlungsfähig, die Bürger konnten für ihr Geld auch wieder etwas kaufen. Allerdings gab es auch Verlierer der Währungsreform. Der Staat musste nämlich noch mehr einsparen. So wurden auch viele Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Das traf vor allem Bedienstete bei der Bahn und bei der Post. Es gab auch Steuererhöhungen. Außerdem verloren alle die Kleinanleger, die im Ersten Weltkrieg dem Staat Geld geliehen hatten, nun ihr Geld.
 

Währungsreform 1924

1924 fand die Währungsreform ihren Abschluss, als zusätzlich zur Rentenmark noch die Reichsmark eingeführt wurde. Diese war wieder durch Gold und Devisen gedeckt.