Wilhelm Marx wird Reichskanzler

30. 11. 1923 - 15. 1. 1925

Reichskanzler 1923: Wilhelm Marx

Wilhelm Marx von der Zentrumspartei löste Gustav Stresemann am 30. November 1923 als Reichskanzler ab. Stresemann war durch ein Misstrauensvotum  gestürzt worden. Marx wünschte sich, dass Stresemann weiter als Außenminister tätig sein sollte.
 

Stresemann führt als Außenminister Verständigungspolitik fort

So kam Stresemann in die Lage, seine Verständigungspolitik weiter zu verfolgen. Er setzte sie in die Tat um beim Dawes-Plan (1924), der die Reparationen neu regelte, und bei den Verträgen von Locarno (1925). Er setzte sich dafür ein, dass Deutschland in den Völkerbund aufgenommen wurde (1926). Er regelte den Berliner Vertrag und bereitete 1929 den Young-Plan vor.
 

Wilhelm Marx als Reichskanzler

Wilhelm Marx gehörte der Zentrumspartei an. Er suchte den Dialog und galt als diplomatischer, vermittelnder Politiker. Er wurde zum am längsten amtierenden Reichskanzler der Weimarer Republik. Mit Unterbrechung regierte er insgesamt drei Jahre und einen Monat. Er leitete insgesamt vier Kabinette.
 

Stabilisierung

In seiner ersten Amtszeit konnte er die Wirtschaft stabilisieren. Stresemann hatte mit der Währungsreform den Grundstein gelegt, Marx führte weitere Sparmaßnahmen durch. Im Dezember 1923 setzte Marx ein Ermächtigungsgesetz durch, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die gesetzgebende Gewalt wurde vom Reichstag auf die Reichsregierung übertragen. Das Gesetz galt bis Februar 1924 (nicht zu verwechseln mit dem Ermächtigungsgesetz von 1933). Im Februar 1924 wurde auch der seit September 1923 wegen Putschgefahr in Bayern verhängte Ausnahmezustand aufgehoben.

Im März 1924 löste Reichspräsident Ebert den Reichstag auf, weil die Mehrheit im Reichstag die Notverordnungen der Regierung kritisierte. Neuwahlen wurden ausgeschrieben und fanden am 4. Mai statt. Marx blieb Kanzler.
 

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