Wahl zum 7. Deutschen Bundestag - Bundestagswahl 1972

19.11.1972

Bundestagswahlen 1972

Nachdem Willy Brandt im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt hatte und ihm das Vertrauen nicht ausgesprochen worden war, wurde der Bundestag aufgelöst und Neuwahlen wurden ausgeschrieben. Diese Bundestagswahlen fanden am 19. November 1972 statt.

Als Kanzlerkandidat für die CDU trat Rainer Barzel an, der im April 1972 ein Misstrauensvotum gegen Brandt gefordert hatte und damit gescheitert war.

 

Wahlkampf 1972: Willy wählen!

Im Wahlkampf zur Wahl 1972 wurden vor allem die Erstwähler von den Parteien umworben, denn 1970 war das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt worden.

Hauptthemen im Wahlkampf waren die Ostverträge, die bei CDU/CSU-Anhängern umstritten waren. Somit wird die Wahl auch zu einer Abstimmung über die Verträge und die gesamte Ostpolitik.

Der Wahlkampf der SPD war sehr personalisiert auf Willy Brandt zugeschnitten. Zum bekannten Slogan wurde "Willy wählen!" Wer Brandt wählte, sprach sich auch für eine neue Außenpolitik aus.
 

Das Ergebnis der Bundestagswahl 1972

91,1 Prozent der Bundesbürger gingen am 19. November an die Wahlurnen. Diese Rekordbeteiligung wurde später nie wieder erreicht.

Die SPD gewann deutlich und wurde mit 45,8 Prozent erstmals stärkste Fraktion:

SPD 45,8 % (+ 3,1 Prozent im Vergleich zur Wahl 1969)
CDU 44,9 % (- 1,2 Prozent)
FDP 8,4 % (+ 2,6 Prozent)
Sonstige 0,9 % (- 4,5 Prozent)

Die Koalition von SPD und FDP gewann die absolute Mehrheit, also eine Mehrheit von 50 Prozent. Die Wahlbeteiligung war so hoch wie sie nie sein würde: Sie lag bei 91,1 Prozent. Die SPD erzielte ihr höchstes Wahlergebnis, was sie auch später nie wieder erreichte.

Am 14. Dezember 1972 wurde Willy Brandt mit 269 zu 223 Stimmen erneut zum Bundeskanzler gewählt. Er bildete das Kabinett Brandt II.