Bundestagswahlen 1980

05.10.1980

Bundestagswahl 1980

Die Bundestagswahl 1980 am 5. Oktober war die Wahl zum 9. Deutschen Bundestag. Helmut Schmidt blieb danach Bundeskanzler.
 

Strauß als Kanzlerkandidat

Als Herausforderer von Helmut Schmidt als Bundeskanzler trat 1980 Franz Josef Strauß (CSU) an. Strauß war Vorsitzender der CSU und Ministerpräsident von Bayern. Nun wurde Strauß also Kanzlerkandidat für die CDU/CSU. Allerdinsg war das nicht reibungslos vonstatten gegangen. Helmut Kohl verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Die CDU sprach sich für Ernst Albrecht aus, den Mininisterpräsidenten von Niedersachsen. Schließlich wählte die Bundestagsfraktion von CDU/CSU dann mit 135 zu 102 Stimmen Strauß für die Kanzlerkandidatur.

Gegen Strauß formierte sich eine Anti-Strauß-Kampagne. In ganz Deutschland gingen die Menschen auf die Straße und bildeten Anti-Strauß-Bündnisse. Viele steckten sich Anti-Strauß-Pins an ihre Kleidung. Darauf stand "Freiheit statt Strauß" oder "Gott schütze uns und unser Haus vor AKWs und Franz Josef Strauß". Strauß war umstritten, weil er offen für Atomkraft eintrat und gegen die neue Ostpolitik war.
 

Das Wahlergebnis 1980

Die CDU/CSU verlor im Vergleich zur Wahl von 1976 4,1 Prozent der Stimmen, blieb aber immer noch die Partei mit den meisten Stimmen. Sie verfehlte aber die absolute Mehrheit und so konnten SPD und FDP zusammen weiterregieren. Sie bildeten erneut eine sozialliberale Koalition.

Die SPD gewann leicht dazu (0,3 Prozent). Starker Gewinner aber war die FDP, die nun auf 10,6 Prozent kam und 2,7 Prozent dazugewonnen hatte.

Erstmals traten die Grünen auf Bundesebene an. Sie erhielten 1,5 Prozent. Das magere Ergebnis war wohl auch die Folge davon, dass viele Wähler Strauß als Kanzler verhindern wollten und darum die großen Parteien wählten.

Die Stimmenverteilung der Wahl 1980:

CDU/CSU 44,5 % (minus 4,1 Prozent)
SPD         42,9 % (plus 0,3 Prozent)
FDP         10,6 % (plus 2,7 Prozent)
Grüne        1,5 %

Die Regierung erhielt im Bundestag 282 von 519 Sitzen. Die CDU erhielt als Opposition 237 Sitze. Strauß blieb als Ministerpräsident in Bayern. Helmut Kohl hatte den Machtkampf gegen Strauß gewonnen.

Am 5. November 1980 wurde Helmut Schmidt erneut zum Bundeskanzler gewählt. Er bildete sein drittes Kabinett. Die Koalition hielt bis zur Bonner Wende knapp zwei Jahre später.