Miles Davis und die Jazz-Trompete

Miles Davis ist einer der bekanntesten Musiker der Jazzgeschichte. Bekannt wurde er für seine Improvisationen mit der Trompete. Improvisation bedeutet, dass die Musik frei gespielt wird und auf keiner vorangegangenen Komposition beruht. Wichtige Instrument im Jazz sind die Bläser: Posaune, Klarinette, Trompete und Saxophon. Miles Davis war neuen Stilrichtungen des Jazz gegenüber offen und probierte immer wieder etwas Neues aus. Seinen musikalischen Durchbruch erlangte er 1955.

Miles entpuppte sich als musikalisches Talent

Miles Davis wurde am 26. Mai 1926 in Illinois geboren und stammte aus einer wohlhabenden Familie. Sein Vater arbeitete als Zahnarzt. Schon als Junge erhielt Miles Musikunterricht und auch seine Mutter, die Geige und Klavier spielte, war sehr musikalisch.

Seine erste Trompete erhielt der junge Miles schon mit 13 Jahren. Seinem Vater wäre es sehr viel lieber gewesen, wenn der Junge Geige gespielt hätte, aber Miles hatte andere Vorstellungen und setzte diese durch. Er fing an, in einer Schülerband zu spielen. Ab 1944 begann seine Karriere und er trat erstmals auf. Zu diesem Zeitpunkt begegnete er einem weiteren berühmten Musiker seiner Zeit namens Charlie Parker. Im selben Jahr nahm Miles Davis ein Musikstudium in New York auf, wobei er nebenher auch schon in verschiedenen Bands in diversen New Yorker Clubs auftrat.

Talent zum Improvisieren

Bekannt wurde er durch sein Talent fürs Improvisieren. 1948 gründete Miles Davis dann seine eigene Band und schrieb auch schon seine ersten eigenen Stücke. Miles Davis wurde zum zentralen Vertreter der modernen Jazzmusik. Er grenzte sich vor allem von einem weiteren vorherrschenden Musikstil ab, dem Bebop. Sein Jazz wurde auch "Cool Jazz" genannt und er fand damit schnell Zugang zu einem größeren Publikum, das diese Art von Jazzmusik zu schätzen lernte. Diese Musik ist weicher und man kann gut darauf tanzen.

Kampf den Drogen

Wie viele Musiker und Künstler seiner Zeit lebte Miles Davis extrem und kam letztlich auch zum Drogenkonsum. Über viele Jahre war er heroinsüchtig, schaffte es aber Anfang der 50er Jahre, doch wieder von den Drogen loszukommen.

Ein berühmter Schwarzer

1955 gründete er dann das Miles Davis Quintett, das aus berühmten Musikern wie John Coltrane (Tenorsaxophon), Red Garland (Klavier), Paul Chambers (Bass) und Philly Joe Jones (Schlagzeug) bestand. Viele Musikstücke entstanden in dieser Zeit und Miles Davis wurde sehr berühmt. Er gab sich als Musiker ziemlich cool und wurde für viele Künstler zum Vorbild. Vor allem schwarzen Künstlern diente er als Idol. In den 50er Jahren galten Schwarze oft noch als Menschen "zweiter Klasse" und wurden oft diskriminiert. Da war es schon etwas Besonderes, dass ein Schwarzer einen solchen Erfolg hatte wie Miles Davis. Er war der erste berühmte schwarze Musiker seit langer Zeit. Viele schwarze Kinder wurden in dieser Zeit nach ihm benannt.

Auch in Deutschland fand Miles Davis viele Freunde und Anhänger, die seine Musik schätzten. Sein Einfluss auf junge Musiker weltweit war sehr groß.


Blick zurück

Die Jazzmusik war während der Zeit des Nationalsozialismus verboten. Einmal wurde sie als "Niggermusik" abgestempelt und kam aus Amerika, dem Land des Feindes. So durfte man diese Musik bis 1945 weder hören noch spielen, höchstens heimlich und darauf standen schwer wiegende Strafen. Erst nach 1945 konnte sich die Jazzmusik auch wieder in Deutschland ausbreiten und hatte sehr viele amerikanische Vorbilder.