John F. Kennedy: der Hoffnungsträger

John F. Kennedy (1961-1963)

Kein Präsident hat während seiner Regierungszeit, die mit zwei Jahren nur sehr kurz war, so viel Zustimmung erfahren wie John F. Kennedy. Um keinen Präsidenten kreisen so viele Mythen wie um Kennedy. Noch heute zählt er neben Abraham Lincoln zu den bekanntesten Präsidenten der Vereinigten Staaten, die von vielen Menschen - nicht nur in den USA - verehrt werden. 

Seine politischen Leistungen waren gering

Doch genau betrachtet hat John F. Kennedy politisch gar nicht so viel geleistet. Ihm blieb auch nicht allzu viel Zeit, sein politisches Können überhaupt unter Beweis zu stellen. Gut, er wahrte wohl einen kühlen Kopf während der Kubakrise und verhinderte so den drohenden Atomkrieg. Dies gelang ihm aber nur, weil sein größter politischer Gegner, Chruschtschow, ebenfalls einen kühlen Kopf bewahrte. Innenpolitisch übte Kennedy nur geringen Einfluss aus und in seine Regierungszeit fiel auch der Anfang des größten amerikanischen Traumas, des Vietnamkrieges.

Doch Kennedy begeisterte die Menschen

Doch Kennedy war einfach anders als die Politiker, die man so kannte. Heute würde man vielleicht sagen, dass er ein Medienstar war. Er wusste sich und alle um ihn herum so in Szene zu setzen, dass es ihm nutzte und er daraus auch politisch Vorteile ziehen konnte. In einer Zeit, in der in Deutschland ein schon etwas ältlicher Konrad Adenauer Kanzler war oder der greise Charles de Gaulle in Frankreich die Regierung führte, schien ein Mann wie Kennedy - mit 44 Jahren schon Präsident - wie gerufen, die Herzen der Menschen zu erobern.

Und er überzeugte nicht nur die Amerikaner, die sich an der Kennedy-Familie nicht satt sehen konnten. Diese begeisterten sich vor allem für die schöne Ehefrau Jaqueline Kennedy, die von allen nur Jackie gerufen wurde, sowie die netten Kinder der Kennedys.  Kennedy verkörperte die Sehnsucht vieler Menschen nach einem menschlichen Präsidenten, den sie verehren, gar lieben konnten, einem nahbaren Präsidenten, dem sie die Hände schütteln und ihre Sorgen mitteilen durften. Wenigen Politikern ist das so wie John F. Kennedy gelungen. John F. Kennedy hatte Charisma, das heißt eine Ausstrahlung, die die Menschen berührte.

Auch die Deutschen verehrten Kennedy

Auch die Deutschen verehrten Kennedy. Obwohl er den Bau der Berliner Mauer 1961 zugelassen hatte und nicht eingeschritten war, vergötterten die Deutschen den amerikanischen Präsidenten. Kaum ein Satz wurde so berühmt wie der Ausspruch Kennedys bei seinem Besuch in Berlin: "Ich bin ein Berliner". Er sprach dies mit seinem amerikanischen Akzent und die Herzen der Deutschen flogen ihm zu.