Wie eine Wespe: die Vespa

Die Vespa stammt aus Italien. Kurz nach dem Krieg wurde dort in einer ehemaligen Flugzeugfabrik ein Motorroller hergestellt, der bald über Italien hinaus bekannt werden sollte.

Eine Vespa mit Tarnfarbe

Am Anfang hatte die Vespa - deren Name sich wie der VW-Käfer von einem Tiernamen ableitet, nämlich der Wespe - nur 3.2 PS und fuhr gerade mal 60 Km/h. Die ersten Modelle waren übrigens oft olivgrün, wie die Fahrzeuge, die für den Krieg mit der Tarnfarbe grün ausgestattet worden waren. So ganz technisch ausgereift waren die ersten Modelle auch noch nicht. Doch man bastelte weiter und die späteren Modelle präsentierten sich schon mit verbesserter Technik, größer und hatten mehr PS. Sie waren also schneller. 1955 gab es dann schon eine Vespa, die immerhin 100 km/h fuhr. Ganz schön geschwind für so eine "Vespe".

Die Vespa kam 1950 nach Deutschland

Die Begeisterung für dieses Gefährt schwappte von Italien aus in viele europäische Länder über. 1950 kam die Vespa nach Deutschland. So gab es hier eine Firma, die die italienische Vespa nachbaute. Diese stritt sich dann zwar mit der italienischen Firma, die die Idee der Vespa als erste hatte, aber die Vespa war zu diesem Zeitpunkt schon so erfolgreich, dass sie aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken war. Im Jahr 1965 waren weltweit drei Millionen Vespas verkauft worden.

Praktisch und günstig ...

Die Vespa war einfach praktisch und in einer Zeit, in der sich die wenigsten Leute ein Auto leisten konnten, ein guter Kompromiss, um sich schnell fortzubewegen und nicht zu viel Geld ausgeben zu müssen. Eine Blechverkleidung schützte anders als beim Motorrad vor Schmutz. Viele Straßen waren ja noch gar nicht gut ausgebaut und so war das damals ein großer Pluspunkt für die Vespa.

... cool und elegant - die Vespa

Außerdem sah es ziemlich elegant aus, auf so einer Vespa zu sitzen. Und natürlich auch ein bisschen cool. So war die Vespa anders als das Motorrad ein Gefährt, das so ziemlich alle nutzen konnten und wollten. Junge Leute, Frauen und Männer und auch Herrschaften gesetzteren Alters wagten sich auf den Motorroller. Auch die fanden es vielleicht ein wenig cool, auf der knatternden Vespa sich fortzubewegen. Auf der langen Sitzbank der Vespa konnte man auch problemlos im Damensattel sitzen und ein bisschen angeben.

Eine Vespa war noch dazu günstig und besaß ein weiteres Plus, denn sie durfte ohne Führerschein gefahren werden. So erlangte die Vespa Kultstatus. Es entstanden erste Vespa-Clubs. Die Begeisterung für dieses erste Nachkriegsgefährt ist bis heute ungebrochen und viele Menschen begeistern sich vor allem für die ganz alten Modelle, auch wenn sie nicht mehr unserem Stand der Technik entsprechen. Allerdings kann man sie selbst reparieren, was mit vielen modernen Fahrzeugen gar nicht mehr möglich ist.