Die Folgen des Luftkrieges

Der Krieg in der Luft hatte im Ersten Weltkrieg nicht die Bedeutung wie im Zweiten Weltkrieg. Bei Kriegsausbruch konnte man gerade mal zehn Jahre überhaupt mit Motoren fliegen. Dennoch gewannen die Flugzeuge im Laufe des Krieges an Bedeutung, selbst wenn sie nicht kriegsentscheidend waren. 

Viele Kinder litten unter dem Luftkrieg

Die Opfer des Luftkrieges im Ersten Weltkrieg waren im Vergleich zu den vielen Toten an der Front geringer. Dennoch verursachte der Luftkrieg Leid für viele Menschen, vor allem auch für viele Kinder.

Die Front rückte bis vors Haus

Durch die Flugzeuge und Zeppeline - die gab es ja auch - wurde der Krieg von der Front bis in die Heimat der Menschen getragen. Viele Ehefrauen, viele Kinder, Mütter und Väter bangten um das Leben der Männer und mussten ebenso um ihr eigenes Leben fürchten. Der Kriegsschauplatz verschob sich von der Front bis ins eigene Wohnzimmer. Damit begann etwas, was später als der "totale Krieg" bezeichnet wurde: Ein Krieg, der alle überall betraf, nicht nur die Soldaten auf den Schlachtfeldern und an der Front.

Bald bauten die Kriegsparteien Kampfflugzeuge, die Bomben transportieren konnten, und warfen diese über den feindlichen Zielen ab. Städte wurden zu Angriffszielen und die Menschen mussten sich irgendwie schützen. Sie flüchteten meist in die Keller, aus Angst vor den Bomben und in der Hoffnung, hier einen sicheren Unterschlupf zu finden. 

Zu Kriegsbeginn kannte man noch keine Luftabwehr

Die Luftabwehr gab es am Anfang gar nicht, so dass die Städte und Menschen den Angriffen aus der Luft zunächst völlig schutzlos ausgeliefert waren. Und genau zielen konnte man damals gar nicht, manchmal warfen die Piloten die Bomben  einfach aus dem Flugzeug ab. Moderne Navigationsgeräte fehlten und die Piloten hatten den Auftrag, auf jeden Fall ohne Bomben zurückzufliegen. Deshalb landete so manche Bombe irgendwo in der Landschaft und wer Pech hatte, wurde getroffen.

Wie viele Kinder unter den Toten waren, wissen wir nicht genau. In der Forschung gibt es wenige Untersuchungen zu diesem Thema. Doch Kinder starben auf allen Seiten, sei es bei den Luftangriffen auf Paris, auf London oder auch auf Karlsruhe.

Das Völkerrecht hatte noch keine Regelungen

Das Völkerrecht regelte den Luftkrieg kaum oder zumindest nicht eindeutig. Die Technik hatte die rechtliche Situation eingeholt. Zwar wurde der Tod von Zivilisten verurteilt, aber so genannte Unglücksfälle gab es immer wieder.


Blick voraus

Heute ist unsere Waffentechnik wesentlich weiter entwickelt und um einiges präziser als vor 100 Jahren. Aber trotzdem werden während Kriegseinsätzen immer noch viele Zivilisten und vor allem auch viele Kinder Opfer von Bombenangriffen. Heute bezeichnet man das dann als "Kollateralschaden", was nichts anderes bedeutet, als dass man diesen Schaden eben in Kauf nehmen muss in einem Krieg. Auch wenn es unschuldige Kinder sind. Jeder Krieg hat eben sein Preis, so sehen es nicht alle, aber viele Militärs.