Welche Rolle spielen die Freikorps?

Was sind Freikorps? Einfach erklärt

In den Freikorps schlossen sich Männer freiwillig zusammen, um wie Soldaten kämpften. Sie wurden also nicht "eingezogen". Viele Freikorps hatte es zum Beispiel zur Zeit der napoleonischen Kriege gegeben (bis 1815).
 

Heimkehrende Soldaten

Nach dem Ersten Weltkrieg bildeten sich solche Freiwilligenverbände vor allem aus Soldaten, die aus dem Krieg zurückkehrten. Viele waren nun arbeitslos und sahen in den Freikorps eine gute Möglichkeit. Man nennt solche Verbände auch "paramilitärische Verbände", weil sie wie Militär ausgestattet und organisiert waren, aber nicht zum regulären Militär gehören (griechisch para = neben).
 

Gewaltbereitschaft

Viele dieser Männer waren besonders gewaltbereit. Sie wollten die Niederlage des Deutschen Reiches nicht eingestehen und waren häufig nicht demokratisch gesinnt. Im Laufe der Novemberrevolution spielten sie eine entscheidende Rolle bei der Niederschlagung der Aufstände und Unruhen.
 

Freiwillige vor

Die SPD warb 1918/19 sogar um  Freiwillige für Freikorps. Auch Studenten schlossen sich diesen an. Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division war eines der größten Freikorps. Ihr gehörten etwa 40.000 Mann an. Dieses Freikorps war an der Niederschlagung der Weihnachtsunruhen und des Spartakusaufstandes sowie an der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts maßgeblich beteiligt.
 

Unterstützung durch die Industrie

Unterstützt wurden die Freikorps auch finanziell. So zahlten Industrielle Geld in einen "Antibolschewistenfonds". Sie wollten eine Rätedemokratie um jeden Preis verhindern.
 

Geplante Auflösung der Freikorps

Laut den Bestimmungen des Versailler Vertrages durfte das Deutsche Reich zum 1. Januar 1921 nur noch ein Heer von 100.000 Mann haben. Darum mussten die Freikorps aufgelöst werden. Dagegen gab es erbitterten Widerstand, der schließlich im Kapp-Putsch mündete.
 

Neue Organisationen

Manche Verbände wurden schließlich in die Reichswehr übernommen. Andere Freikorps-Angehörige schlossen sich anderen paramilitärischen Organisationen an, zum Beispiel dem Stahlhelm (siehe: Kampfverbände), der SA oder der SS. Mehrere politische Morde wie der an Matthias Erzberger 1921 und der an Walther Rathenau 1922 gingen auf das Konto ehemaliger Freikorps-Angehöriger.