Was ist Pegida?
Wer hat Pegida gegründet und was ist die Pegida?
Der Gründer von Pegida heißt Lutz Bachmann. Pegida begann mit einer Facebook-Gruppe. Pegida gründete Bachmann im Oktober 2014. Die Gruppe gewann schnell an Zulauf und hieß "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (abgekürzt dann PEGIDA). Die Pegida-Anhänger demonstrierten vor allem gegen Asyl-Bewerber und -bewerberinnen. Gerade der Begriff "Islamisierung" tauchte immer wieder auf den Plakaten auf. Gleichzeitig tauchte auch immer wieder der Begriff der "Überfremdung" auf. Sie nutzen den Ruf "Wir sind das Volk", der auf den Montagsdemonstrationen in der DDR vor der Wiedervereinigung ein wichtiger Slogan war.
Wann begann Pegida in Sachsen?
Bachmann rief für den 19. Oktober 2014 die Dresdner Bürger*innen zu einem friedlichen Protest in Dresden auf. Dresden liegt in Sachsen. Daran nahmen rund 500 Menschen teil, und daraus entwickelte sich eine wöchentliche Kundgebung.
Bei diesen Kundgebungen sprachen Bachmann und andere Redner*innen zu den Demonstrant*innen, um ihren Widerstand gegen islamischen Extremismus, Radikalismus und die wahrgenommene Bedrohung durch die Islamisierung in Deutschland zu zeigen. So jedenfalls sahen es die Teilnehmenden. Seitdem ist die Bewegung in ganz Europa schnell gewachsen, und es haben sich zahlreiche Ableger in anderen Ländern wie Österreich, Frankreich, Schweden und den Niederlanden gebildet. Lange Zeit gelang es Lutz Bachmann und seinen Anhängern in der Pegida-Bewegung die Dresdner zu mobilisieren. Es bildeten sich auch Pegida-Ableger in anderen Städten wie z.B. in Leipzig. Ausgangspunkt war aber die Stadt Dresden.
Islamisierung
Der Begriff der "Islamisierung" ist nicht neu und wird vor allem von rechten Personen genutzt, oft auch in den sozialen Netzwerken. die Behauptung ist folgende: der Islam breitet sich in ganz Europa aus und beseitigt die christlich-westlichen Vorstellungen. Somit wird gegen Muslim*innen gehetzt. Doch der Begriff wird nicht nur von Pegida genutzt, auch manche konservative Politker warnen mit dem Begriff. Die Folge davon ist eine extreme Islamfeindlichkeit. Es gibt keine wissenschaflichen Belege für diese Behauptungen und Verschwörungstheorien.
Oktober 2014 in Dresden
Im Herbst 2014 begannen damit die Montagsdemos gegen die "Islamisierung Europas". Dresden wurde der Ausgangspunkt für weitere Demonstrationen in deutschen Städten. Die Zahl der Versammlungen unter freiem Himmel stiegen. Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Muslimen waren das eine, dazu gesellte sich eine Kritik an der Bundesregierung und die verfehlte Politik der Regierung, so meinten es jedenfalls die Anhänger. Deutschland sei gefährdet durch zu viele Muslime. Es gab auch Forderungen von Pegida. Diese Forderungen, die die Pegida-Demonstrationen in Dresden begleiteten, waren am Anfang noch harmlos oder sollten harmlos klingen.
Gab es auch Widerstand gegen Pegida?
Die Bewegung richtete sich gegen Asylbewerber und gegen Migration überhaupt. Doch es gab auch Widerstand gegen Pegida. So manche sprachen sich für ein Verbot aus, mit der Angst, dass die ein oder andere Straftat nicht zu verhindern war. Es gab Gegendemonstrationen, auch in Ostdeutschland. Oberbürgermeister setzten sich für ihre Städte ein. Rechte Parteien wie die Alternative für Deutschland unterstützten und unterstützen die ausländerfeindliche Bewegung.
Gibt es noch Pegida Demos? Was macht Pegida heute?
Pegida wird seit Mai 2021 vom sächsischen Verfassungsschutz in Sachsen als "erwiesene extremistische Bestrebung" beobachtet. Der Verfassungsschutz ordnet die Bewegung mittlerweile also als rechsextrem ein. Das hindert die Anhänger aber nicht, weiter gegen die "Islamisierung Deutschlands" zu demonstrieren. Mittlerweile gibt es neben der Islamfeindlichkeit auch weitere Themen wie den Krieg Putins gegen die Ukraine. So richten sich die Demonstrationen gegen die Energiepolitik der Bundesregierung, aber auch gegen die Russlandpolitik. Sie bezeichnen die Russlandpolitik der Regierung als "Kriegstreiberei". Auch Corona und der Umgang mit Corona war für Pegida ein Thema.
Nachdem es um Pegida etwas ruhiger wurde, traten die Anhänger seit dem Herbst 2022 wieder verstärkt auf die Bühne. Wenn auch die Anfangszahlen der Bewegung nicht mehr erreicht wurden. Gleichzeitig demonstrierten viele junge Menschen auch dagegen. Man muss Pegida in ganz Deutschland ernst nehmen, das hatten doch viele mittlerweile erkannt. Es gab immer wieder ausländerfeindliche Anfeindungen durch die Anhänger der Bewegung.
Wer geht zu Pegida und warum?
Es gab tatsächlich eine Umfrage, die sich mit dem Thema Pegida im Hinblick auf ihre Teilnehmer befasst hat. So war der durchnittliche Teilnehmer bei einer Pegida-Demonstration 48 Jahre alt, männlich und kein Mitglied von einer Partei oder in einer Kirche. Allerdings stammten die Pegida-Anhänger nicht nur aus der so genannten "Mitte der Gesellschaft". Allerdings haben nur wenige daran teilgenommen, so sagt man, die Studie ist weniger repräsentativ. Wir können davon ausgehen, dass viele politisch "rechts" standen und ein kleiner Teil auch "extrem rechts" bzw. rechtsextrem.
Wie rechtsextrem ist Pegida?
Neonazis, Anhänger der NPD und andere Rechtsextreme nahmen auch an den Demonstrationen teil. Doch sie stellten zu Beginn nicht die Mehrheit der Demonstranten. Im Laufe der Zeit wurde die Bewegung noch radikaler als zu Beginn. Mit aus diesem Grund beobachtet eben der sächsische Verfassungsschutz Pegide. Und das mit gutem Grund.