Terrorismus - die 70er Jahre

Der Protest der 68er geht einigen jungen Leuten nicht weit genug. Die Rote Armee Fraktion verübt Anschläge und Morde.

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Den Weg der Gewalt sucht eine Gruppe linksextremer Terroristen. Sie nennen sich Rote Armee Fraktion, kurz RAF. Ihr Kampf dauert viele Jahre und stürzt die Bundesrepublik in eine Krise. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
raf fahndungsplakat
Mit einem solchen Fahndungsplakat wurde 1972 nach Mitgliedern der RAF gefahndet. Oben links sind Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Gudrun Ensslin abgebildet, oben rechts Jan-Carl Raspe. [ © Bundesarchiv, Plak 006-001-058 / Grafiker: o.Ang. ]

Die Rote Armee Fraktion: RAF - Zusammenfassung

Die Studentenbewegung löste sich 1970 auf, denn über den weiteren Weg war man sich uneins. Es gab verschiedene Strömungen. Dazu gehörten auch terroristische Gruppen, die mit Gewalt und Anschlägen ihre Ziel durchsetzen wollten.  Die größte dieser Gruppen war die RAF, die Rote Armee Fraktion. Ihr Ziel war ein kommunistischer Staat. Sie protestierten gegen den Kapitalismus, gegen den Vietnamkrieg und gegen die USA, deren Politik als imperialistisch abgelehnt wurde. Mit Gewalt wollten sie die Gesellschaftsordnung umstürzen.

Die RAF wurde gegründet. Ihre Mitglieder verübten mehr als 30 Morde. Sie verübten Sprengstoffanschläge und Banküberfälle, sie nahmen Geiseln und entführten Menschen. Die bekanntesten Mirglieder der ersten Jahre - der sogenannten ersten Generation der RAF -  waren Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. 1972 wurden sie alle festgenommen. Nach ihrer Verhaftung versuchten andere aus der Gruppe sie freizupressen.
 

Deutscher Herbst

Im Frühling und Sommer 1977 wurden Siegfried Buback und Jürgen Ponto durch Mitglieder der "zweiten Generation" ermordet. Der Herbst 1977 ging dann als "Deutscher Herbst" in die Geschichte ein, der die Bundesrepublik in  eine tiefe Krise stürzte. Zu den dramatischen Ereignissen in diesem Herbst gehörten die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers, die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut und die Selbstmorde der führenden Mitglieder der ersten Generation der RAF im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim.

Der Staat ließ sich jedoch nicht erpressen. Bis 1982 saßen auch die meisten Mitglieder der Zweiten Generation in Haft. Andere tauchten mit Hilfe der Stasi in der DDR unter. Sie erhielen dort eine neue Identität. Bis zu ihrer Enttarnung 1990 lebten sie also unerkannt in der DDR.

In der Bundesrepublik verübte die dritte Generation in  den 80er Jahren weitere zehn brutale Morde. 1993 verübte sie den letzten Anschlag, 1998 löste sich die RAF auf.