Ein großes Durcheinander

Der große Bruch

Die Zeit zwischen 1933 und 1945 war für auch für die Musik ein großer Bruch. Viele Künstler wurden als entartet verboten. Jüdische Künstler durften nicht auftreten und keine Musik komponieren, jedenfalls nichts, was dann in Deutschland zur Aufführung kam. Amerikanische Musik war verboten und übrig blieb eigentlich nur die Klassik, von "unbedenklichen" und deutschen Künstlern geschaffen, und das allseits beliebte Volkslied. Harmlose Schlager gab es natürlich auch weiterhin. Aber ansonsten blieb Deutschland von den Entwicklungen der Musik weitgehend abgeschottet.

Großer Nachholbedarf in den 50ern

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Nationalsozialismus herrschte großer Nachholbedarf in der Musik. In der Klassik erinnerte man sich an verbotene Künstler wie Paul Hindemith und besann sich der Zwölftonmusik, die von den Nationalsozialisten zur entarteten Kunst gezählt wurde. Neue Formen der Musik wie die elektronische Musik kamen auf. Mit den amerikanischen Soldaten zog auch die Jazzmusik wieder in Deutschland ein und vor allem die Richtung des so genannten Cool Jazz fand ihre Anhänger. Wurde die Jazzmusik zunächst eher von Platten abgespielt, so fand sie in den zahlreichen Jazzkellern der Zeit immer mehr Anhänger, die dem Jazz auch gerne live lauschten.

Gegensätze

Während die Jugend ihre eigene Musik suchte und die in erster Linie im Rock ´n Roll fand, schätzten viele Erwachsene auch die Schlagermusik der Zeit, die wahlweise als Heimweh-, Sehnsucht-, Tourismus- und Liebesschlager daherkam.  Sänger wie Freddy Quinn, Peter Alexander oder Vico Torriani erfreuten sich größter Beliebtheit. Die Sängerin Caterina Valente eroberte die Herzen der Zuhörenden. Auch die Karnevalsschlager mit ihren  recht derb-fröhlichen Texten wurden vor allem am Rhein gerne immer wieder gesungen.

Die Jugend suchte ihre eigene Musik. Sicher gab es auch hier Anhänger des Jazzmusik, aber zur Jugendmusik der 50er erhob sich der Rock ´n Roll, der aus Amerika stammte, aber in seiner gebändigten Form auch deutsche Interpreten wie zum Beispiel Peter Kraus fand. Die Rebellion blieb hier allerdings außen vor.

So entwickelten sich in den 50er Jahren so einige Gegenpole und die Musik war sehr unterschiedlich. Doch schon zu diesem Zeitpunkt gab es Musiker, die sich nicht nicht einordnen ließen und für ganz verschiedene Stilrichtungen offen waren und diese auch miteinander verbanden.