Helmut Schmidt wird Bundeskanzler

Helmut Schmidts politische Karriere

Über seine Heimatstadt Hamburg hinaus bekannt wurde Helmut Schmidt erstmals 1962. Damals war er Senator der Stadt und zuständig für die Innenpolitik.

Als Hamburg in der Nacht zum 17. Februar 1962 von einer Sturmflut heimgesucht wurde, bewies Schmidt sich als guter Krisenmanager. Er organisierte die Rettungsdienste und ermöglichte schnelle und unbürokratische Hilfe.
 

Fraktionsvorsitzender, Verteidigungsminister und Finanzminister

Seit 1967 war Schmidt Fraktionsvorsitzender der SPD. In der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt wurde Schmidt Verteidigungsminister. Während seiner Amtszeit wurde der Grundwehrdienst von 18 auf 15 Monate gekürzt.

1972 wurde Schmidt Finanz- und Wirtschaftsminister. Als das Amt nach der Bundestagswahl 1972 wieder geteilt wurde, führte Schmidt das Finanzministerium weiter.
 

Helmut Schmidt als Bundeskanzler

Nach Willy Brandts Rücktritt wählte der Bundestag Helmut Schmidt zum fünften Bundeskanzler der Bundesrepublik. Er erhielt am 16. Mai 1974 267 Ja-Stimmen.

Während seiner Kanzlerschaft stellten der Wirtschaftsrückgang, die Ölkrise und die Frage nach der Finanzierung der Rente große Herausforderungen an Schmidt.

Eine der schwersten Krisen der Bundesrepublik wurde durch den Terrorismus der Roten Armee Fraktion ausgelöst. Schmidt fuhr hier einen harten Kurs und ließ sich nicht von den Terroristen erpressen.
 

Europapolitik

Durch seine enge Freundschaft zum französischen Präsidenten Giscard d'Estaing verbesserten sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich.

Die Einführung des Europäischen Währungssystems sollte die Basis für den Euro als gemeinsame Währung werden.
 

Rüstungspolitik

Als die neuen Atomraketen der Sowjetunion das Rüstungsgleichgewicht bedrohte, drängte Schmidt auf den NATO-Doppelbeschluss. Dieser sah die Aufstellung von Mittelstreckenraketen in Westeuropa vor, verband dies aber mit einem Verhandlungsangebot an die Sowjetunion, beiderseits auf die Waffensysteme zu verzichten.

In der Bevölkerung stieß der Beschluss auf Ablehnung, ebenso in Teilen der SPD.
 

Scheitern der Koalition und Misstrauensvotum

Am 17. September 1982 traten die FDP-Minister geschlossen zurück, weil man sich in der Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht einig werden konnte. Damit war die sozialliberale Koalition gescheitert. Schmidt besaß damit keine Mehrheit mehr im Bundestag.

Am 1. Oktober stellte die CDU/CSU ein konstruktives Misstrauensvotum, bei dem Helmut Kohl (CDU) als Schmidts Nachfolger zum neuen Bundeskanzler gewählt wurde.

 

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Video über Helmut Schmidt:

Helmut Schmidt war Bundeskanzler von 1974 bis 1982. Er war nach Willy Brandt der zweite Bundeskanzler, den die SPD stellte. [ © Quelle: www.history-vision.de ]