Freizeit

Freizeit in der DDR

In ihrer Freizeit singen und lesen die DDR-Bürger, essen sie Broiler und Ketwurst, fahren in Urlaub ins sozialistische Ausland oder auf ihre Datsche.

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Kinder ab 8 Jahren

DDR Freizeit
Kinder planschen in der Schwimmhalle des FDGB-Ferienheims "Herbert Warnke" in Klink an der Müritz. Freizeit in der DDR war wie vieles geregelt. [ © Bundesarchiv, Bild 183-1987-0306-012 / Bartocha, Benno / CC BY-SA 3.0 de ]
Freizeit in der DDR
In ihrer Freizeit machten die DDR-Bürger auch gerne einen Ausflug oder fotografierten. [ © Bundesarchiv, Bild 183-U0312-0015 / CC BY-SA 3.0 de ]

Freizeit in der DDR

Die Menschen in der DDR verbrachten ihre Freizeit ähnlich wie die Menschen in der Bundesrepublik - und zugleich doch ganz anders. Auch in der DDR betrieben Männer, Frauen und Kinder zum Beispiel Sport in ihrer Freizeit. Sie gingen ins Schwimmbad oder in den Zoo. Man ging ins Kino oder Theater, schaute Fernsehen und machte am Wochenende Ausflüge.

Die Leute lasen Zeitschriften und Bücher. Sie gingen ins Restaurant oder in ein Café. Viele besaßen einen Kleingarten, in dem sie die Wochenenden oder ihren Urlaub verbrachten. Und doch war die Gestaltung der Freizeit in der DDR häufig ganz anderen Regeln unterworfen - nämlich denen des Sozialismus und denen der Lenkung und Überwachung.

So wurden Kinder und Jugendliche angehalten, sich in ihrer Freizeit bei den Jungen Pionieren oder in der Freien Deutschen Jugend zu  engagieren. Wer dazu keine Lust hatte, wurde meistens benachteiligt. Zum Beispiel konnte man dann keine weiterführende Schule besuchen.

Musiker einer Band wurden zunächst eingestuft, ehe sie etwa in einem Jugendklub auftreten durfte. Urlaub konnte man nur im eigenen Land machen oder allenfalls im "sozialistischen Ausland". Das musste man beantragen, genauso wie einen Platz im Ferien- oder Erholungsheim. Bekam man keinen Platz, bleib nur die eigene Datsche – so hießen die Kleingärten in der DDR.

Selbst was man lesen durfte und was nicht, bestimmte der Staat. Denn kritische Literatur gab es nicht und eine freie Presse gab es auch nicht. Auch was ins Kino kam, im Fernsehen gesendet oder im Theater gespielt wurde, wurde streng überwacht. Im Imbiss gab es statt Hot Dog Ketwurst.

Sport wurde stark gefördert – doch vor allem sollte damit gezeigt werden, dass der Sozialismus dem Kapitalismus überlegen sei. Aber auch in den Sportgemeinschaften wurde alles überwacht. Viele DDR-Bürger verbrachten ihre Freizeit auch mit ehrenamtlichen Tätigkeiten oder bei Parteiarbeit in der SED. Die Mitarbeit in einem Verband wie etwa dem Frauenbund oder der Bauernhilfe war ebenfalls gern gesehen - Freizeit im sozialistischen Sinn eben.