Kindheit in der DDR

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Anders als in der BRD wächst man in der DDR auf, aber worin genau unterscheiden sich die Kindheit in Ost und West?

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Kinder ab 8 Jahren

DDR Kinder
Wer seine Kindheit in der DDR verbrachte, machte wahrscheinlich auch einmal Urlaub in einem Ferienheim. Hier sieht man zwei Familien beim FDGB-Ferienheim "Fritz Reuter" in Schwerin, das im Februar 1985 neu eröffnet wurde. [ © Bundesarchiv, Bild 183-1985-0218-021 / Wolfried Pätzold / CC BY-SA 3.0 de ]
Kindheit DDR
Hier sieht man ein Mädchen, das in der DDR ihre Kindheit verbrachte. [ © Bundesarchiv, Bild 183-1985-0530-032 / Schaar, Helmut / CC BY-SA 3.0 de ]

Kindheit in der DDR

Wer seine Kindheit in der DDR verbrachte, wuchs ganz anders auf als Mädchen und Jungen zur gleichen Zeit in der Bundesrepublik (Kindheit im Westen). Geprägt waren die ersten Jahre im Leben der DDR-Bürger von einer frühen Betreuung und großer Beeinflussung durch die sozialistische Ideologie, die in allen Bereichen des Lebens vermittelt wurde.

Viele Kinder wurden bereits ab dem ersten Lebensjahr in einer Krippe betreut. Es gab viele solcher Einrichtungen, die den berufstätigen Eltern Unterstützung boten. Sie waren kostenlos. Zusätzlich übernahmen auch die Großeltern manchmal die Betreuung ihrer Enkel. Nach der Krippe folgte der Kindergarten und dann die Schule. Alle Kinder gingen bis zur 10. Klasse gemeinsam in die Schule. Was ein Kind wann zu lernen hatte, war schon für die ersten Lebensjahre vom Staat vorgegeben.

Zur Kindheit in der DDR gehörte für die meisten auch die Mitgliedschaft in der Pionierorganisation. In den Sommerferien ging es in ein Ferienlager. Sport wurde staatlich gefördert und viele Kinder betrieben eine oder mehrere Sportarten als Hobby. Gespielt wurde aber natürlich auch! Viele Familien lebten in Plattenbauwohnungen, die durch den staatlichen Wohnungsbau gefördert wurden.

Kinder wurden schon früh auf den sozialistischen Kurs gebracht. Eltern, die gegen das Regime waren, mussten mit Repressalien rechnen, die auch ihre Kinder betrafen. Abweichende Meinungen wurden nicht toleriert.

Das Kollektiv, also die Gemeinschaft, galt als wichtiger als das Individuum, also jeder Einzelne. Kinder sollten lernen, sich unterzuordnen und ihre persönlichen Bedürfnisse hinten anzustellen. Solidarität war ein wichtiges Ziel. Man übte mit benachteiligten oder alten Menschen genauso Solidarität wie mit Einwohnern anderer sozialistischer Länder.

Wer seine Kindheit in einem Heim verbringen musste, hatte es oft sehr schwer. Die Erziehung dort war oft grausam und entwürdigend.