Der Kulturbund der DDR

Der Kulturbund der DDR wurde im August 1945, also schon während der sowjetischen Besatzung, gegründet.

Vor allem Johannes R. Becher wirkte auf die Gründung hin. Der Dichter und Kommunist war gerade aus dem Exil zurückgekehrt. Sein Ziel war es, einen parteiunabhängigen Verband für alle Kulturschaffenden zu gründen.
 

Erste Ziele

Der Kulturbund sollte sich für ein sozialistisches Menschenbild einsetzen und das Volk und vor allem die Jugend in diesem Sinne umerziehen. Außerdem sollte er sich kritisch mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandersetzen. Becher wurde der erste Präsident des Kulturbundes.
 

Auf SED-Kurs

Schon ab 1946 schwenkte der Kulturbund aber auf den Kurs der SED ein. 1947 wurde der Kulturbund in den anderen Besatzungszonen verboten.

Ab 1948 unterstützte der Kulturbund die SED ganz offiziell und ordnete sich der Partei unter.
 

Kulturbund der DDR

Nach Gründung der DDR 1949 wurde der Kulturbund zu einer ihrer Massenorganisationen. Er gehörte zur Nationalen Front und besaß Sitze in der Volkskammer. Nur ein Teil seiner Mitglieder gehörte zu den Künstlern oder Schriftstellern. Die meisten waren Angestellte, Lehrer, Arbeiter und Hausfrauen.

Für Sammler und Heimatfreunde wurde der Kulturbund zu einer Nische, in der sie sich überregional organisieren konnten. Die einzelnen Arbeitsgruppen waren dadurch eher unpolitische Rückzugsgebiete.

Unter dem Dach des Kulturbundes eröffneten auch zahlreiche Klubhäuser und Galerien, die von ihm finanziert wurden.