Kleider für die Frau

Welche Kleidung trugen Frauen ab den 20er Jahren? Mode in der Weimarer Republik

Welche Mode trugen die Frauen in der Weimarer Republik? Frauen trugen nach wie vor Kleider – und keine Hosen! Das konnten sich höchstens Diven wie Marlene Dietrich leisten, die damit einen eigenen Stil schuf.

Die "normale" Frau aber hatte keine Hose im Schrank. Akzeptiert waren Hosen allenfalls bei bestimmten Arbeiten, als Uniform oder noch beim Sport, etwa beim Skifahren. Gesellschaftlich akzeptiert wurde die Frauenhose aber erst Ende der 1960er Jahre!
 

Das Kleid ohne Taille - die Kleider der Damen

Neu in den 1920ern war vor allem, dass die Kleider keine Taille mehr zeigten und dass diese immer tiefer rutschte. Diese Kleider waren sehr gerade geschnitten, wodurch die Taille nicht mehr betont wurde. Außerdem saß sie sehr tief. Von Jahr zu Jahr wanderte sie sozusagen nach unten, ehe ab 1929 der umgekehrte Weg stattfand.

Die Kleiderlänge variierte von waden- bis knielang. Schärpen und Schleifen schmückten die Kleider. Sie waren hochgeschlossen und zeigten keinen Ausschnitt. Oft hatten sie einen Bubikragen. Das ist ein meist weißer Kragen, der sehr flach aufliegt und vorne abgerundete Ecken hat. Die gerade Linie blieb modisch bis 1933.
 

Die Abendmode der Weimarer Republik

Das Abendkleid war ähnlich geschnitten, besaß aber meist Spaghettiträger. Als dekorative Elemente dienten Glasperlen und Seidenfasern.Die Abendkleider waren freizügiger und wurden mit Strass oder Perlen geschmückt. Oft hatten sie Fransen. Weil man sie zum Tanzen trug, nennt man sie auch Charlestonkleider.

Wichtige Accessoires waren die Boa, ein Stirnband und eine Perlenkette. Dazu noch die Zigarettenspitze in die Hand, denn Frauen wollten ja emanzipiert sein! Dazu trug man außerdem lange, dünne Handschuhe.
 

Das Schönheitsideal in der Weimarer Republik

Einerseits wollten die Frauen männlich-sportlich wirken: Der Körper sollte eher knabenhaft als füllig aussehen und die weiblichen Reize wurden verhüllt. Andererseits galt noch immer das Schönheitsideal der nicht allzu dünnen Frau.
 

Selbst ist die Frau!

In wirtschaftlicher Not schneiderte man sich seine Kleidung selbst! Das war nach dem Ersten Weltkrieg genauso wie nach dem Zweiten.

Stoffe waren wesentlich billiger als fertige Kleidung und Schnittmuster gab es ebenfalls zu kaufen. Man gab sie auch an Freundinnen oder Nachbarinnen weiter. Nähmaschinen gab es in vielen Arbeiterhaushalten. Sie waren jedoch noch nicht elektrisch, sondern wurden mit dem Fuß bedient.
 

Geschmückt

Frauen, die es sich leisten konnten, trugen natürlich auch Schmuck. Typisch für die 1920er Jahre ist dabei die Perlenkette. Auch Armreifen wurden gerne getragen.

Sehr beliebt waren ägyptische Motive, nachdem Howard Carter 1922 das Grab des Tutanchamun entdeckt hatte. Broschen, Armbänder und Halsketten wurden mit Skarabäen (Käfer), Sphinxköpfen oder Horusfalken dekoriert.
 

Modeschmuck

In dieser Zeit entstand auch der Modeschmuck. Das ist Schmuck, der günstig produziert wird und keine edlen Materialien enthält, also zum Beispiel keine echten Edelsteine, sondern nachgemachte.

Coco Chanel war eine Vorreiterin auf dem Gebiet des Modeschmucks. Dass solcher Schmuck auch künstlerischen Anspruch besitzen kann, bewies die Italienerin Elsa Schiaparelli, die 1928 ihren ersten Laden in Paris eröffnete und dort Schmuck verkaufte, der vom Dadaismus und Surrealismus beeinflusst war.
 

Wie hat man sich in den 20er Jahren geschminkt?

Neu war auch, dass sich die jungen Frauen nun schminkten. Bisher taten dies nur Schauspielerinnen. Dementsprechend skeptisch betrachteten die älteren Damen das neumodische Schminken.

Dabei wurde das Gesicht eher hell geschminkt, die Augen schwarz umrahmt und die Lippen rot angemalt – schmaler aber höher. Damit begann auch der Siegeszug des Lippenstifts.

Beliebt wurden auch lange, dünne Augenbrauen. Außerdem kam Rouge in Mode. Das wurde dann gut sichtbar in runden Kreisen auf die Wangen aufgetragen.
 

Mode um 1925

Mode um 1925 [ © Mit freundlicher Genehmigung vom Haus des Dokumentarfilms Stuttgart ]