Gründung der NATO

Am 4. April 1949 - knapp vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - wurde die NATO gegründet. NATO steht für "North Atlantic Treaty Organization".

Die Gründungsstaaten

Gründungsstaaten der NATO waren die USA und Kanada sowie die westeuropäischen Länder Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Portugal. Die Außenminister dieser zehn europäischen Mitgliedsstaaten unterzeichneten im April 1949 den wichtigen Vertrag zur gegenseitigen Verteidigung. Die Bundesrepublik trat erst später - im Jahr 1955 - der NATO bei.

Warum nordatlantischer Pakt?

Da zwischen den Gründungsstaaten der Nordatlantik lag, entschied man sich für den Namen "Nordatlantischer Pakt". Den Sitz des Hauptquartiers der NATO legte man bis 1952 nach Washington in den USA, ab 1952 bis 1967 nach Paris und heute ist der Sitz in Brüssel in Belgien. 

Welches Ziel verfolgte die NATO?

Die Teilnehmerstaaten der NATO verpflichteten sich im Angriffsfall zu gegenseitigem Beistand. Wie dieser allerdings konkret auszusehen hatte, konnte jeder Staat für sich entscheiden. Auch wenn es sich um ein Militärbündnis handelte, lag die "Bestandspflicht" genauso in nichtmilitärischen Unterstützungsmaßnahmen, wie Lebensmittelhilfen oder ärztlicher Versorgung. Die NATO strebte eine dauerhafte internationale Sicherheit an und setzte sich für die Weiterentwicklung der Demokratie ein. Der Vertrag war im Gebiet der Mitgliedsländer, aber auch auf Stützpunkten, Schiffen und Flugplätzen im Mittelmeer und im Atlantik gültig. Neben der militärischen Unterstützung strebten die Mitgliedsstaaten auch eine stärkere Zusammenarbeit auf wirtschaftlicher Ebene an.

Mit der NATO änderten die Vereinigten Staaten auch ihre Politik der Nichteinmischung in die Angelegenheit anderer Staaten, die sie über viele Jahre verfolgt hatten.

Warum wurde die NATO überhaupt gegründet?

Während die Staaten des Westens und des Ostens im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler-Deutschland als gemeinsamen Feind gekämpft hatten, traten nach dem Krieg Konflikte zwischen den einstigen Verbündeten auf. Hintergrund war der Gegensatz zwischen den USA und der Sowjetunion. Beide Staaten verfolgten unterschiedliche politische Interessen. Nachdem der gemeinsame Feind besiegt war, traten diese Gegensätze offen zutage.

Man spricht auch vom "Kalten Krieg" zwischen dem Westen und Osten, der gleichzeitig ein Krieg zweier Weltanschauungen war. Auf der einen Seite stand die kommunistische Sowjetunion und auf der anderen Seite der Westen, der den Kommunismus komplett ablehnte. So legte sich ein "Eiserner Vorhang" zwischen die beiden verfeindeten Blöcke.

Deshalb entwickelten sich sowohl im Westen wie im Osten Verteidigungsbündnisse. Im Westen schlossen sich die Staaten zur NATO zusammen und im Osten zum Warschauer Pakt zusammen.